DFL sagt HSV-Spiel gegen Aue doch noch ab!
„Wir wären in der aktuellen Lage leider nicht spielfähig“, hatte Vorstand Jonas Boldt am Donnerstag gesagt. Dem Tag, als der erste große Corona-Ausbruch beim HSV publik wurde. Am Freitag hingegen sickerte durch: Es sind „nur“ sieben Profis betroffen, die übrigen Fälle verteilen sich auf das Umfeld. Dennoch: Am Freitagabend um 22.51 Uhr (!) gab die DFL die Absetzung der Partie offiziell bekannt.
Laut Spielverordnung des Liga-Verbandes muss eine Partie ausgetragen werden, sofern dem betroffenen Klub mindestens 16 einsatzfähige Spieler (Profis oder Amateure) zur Verfügung stehen – und unter diesen zumindest neun Lizenzspieler zu finden sind, von denen zudem wenigstens einer ein Torwart sein muss.
DFL: HSV-Spiel gegen Aue abgesetzt
Nachdem die Klubmitteilung vom Donnerstag, dass sich neben Staff auch ein „Großteil des Kaders“ infiziert habe, noch indizierte, dass der HSV diese Vorgaben nicht wird erfüllen können, ließ der Blick auf den Trainingsplatz am Freitag einen anderen Schluss zu. Und er offenbarte, wenngleich es nicht öffentlich mitgeteilt wurde, wer sich neben Moritz Heyer noch mit dem Corona-Virus infiziert hat: Sebastian Schonlau, David Kinsombi, Sonny Kittel, Giorgi Chakvetadze, Faride Alidou und Manuel Wintzheimer.
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Sieben Fälle, die der DFL zunächst nicht reichten, um einer Verlegung zuzustimmen. Zumal der Spielordnung zufolge selbst der gegen Aue gelbgesperrte Jonas Meffert sowie die verletzten Tim Leibold und Stephan Ambrosius als offiziell „zur Verfügung stehend“ gelten. Auf dem Papier konnte der HSV also auf mehr als ausreichend viele Lizenzspieler zurückgreifen.
Doch wie die DFL am späten Freitagabend mitteilte, stehen dem HSV nach einem weiteren Corona-Fall nicht genügend Spieler zu Verfügung.
HSV-Vorstand Jonas Boldt bewertet die Verbandsentscheidung als „folgerichtig“, sagte: „Wir sind in der aktuellen Lage leider nicht spielfähig und werden weiterhin in enger Abstimmung mit allen Beteiligten daran arbeiten, dass eine Weiterverbreitung der Infektionslage verhindert wird und wir schnellstmöglich wieder in den Wettbewerb einsteigen können. Dazu stehen wir im engen Austausch mit unseren Spielern und deren Familien und schauen, wie wir sie unterstützen können.“
Wie genau es der Liga-Verband mit den Regularien nimmt, zeigt in diesem Kontext zudem das Beispiel Düsseldorf: Die Fortuna muss am Samstag in Paderborn antreten, obwohl sie sogar 14 infizierte Profis vermeldete.
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Und während es für die infizierten HSV-Spieler am Vormittag ein digitales Training gab, machte man sich in Aue schon per Bus auf den Weg nach Hamburg. Angesichts der Fahrtstrecke von 525 Kilometern konnte man die DFL-Entscheidung nicht abwarten. Nun steht für die Lila-Weißen am Samstag wieder die Rückfahrt an – ohne Spiel.