Sieg gegen Lautern! 26-Sekunden-Wahnsinn lässt den HSV im Aufstiegskampf hoffen
Glück und Pech liegen im Fußball manchmal verdammt nah beieinander, der HSV kann an diesem Wochenende wieder mal ein Lied davon singen – und diesmal ein positives. Beim so wichtigen 2:1 (1:1) gegen den 1. FC Kaiserslautern bewahrte Keeper Matheo Raab den HSV zunächst mit einer Doppel-Parade vor dem Rückstand, ehe Lukasz Poreba im Gegenzug zum Sieg traf.
Der Lärm-Pegel im Volkspark erreichte neue Höhen, als der Schlusspfiff ertönte, so groß war die Erleichterung der Fans. Zumindest für einen Tag schob sich der HSV durch den Erfolg wieder auf Rang drei und setzte damit Düsseldorf unter Druck, das am Sonntag gegen Braunschweig nachziehen muss. Aber alle die zum HSV hielten, wussten, was für eine enge Kiste das war.
26 Sekunden lagen letztlich zwischen Himmel und Hölle. 26 kleine Zeigerschläge, die aus HSV-Sicht möglicherweise den Unterschied über Sieg und Niederlage ausmachten.
HSV-Keeper Raab parierte gegen Lautern zweimal glänzend
Fraglich, ob es ohne Raabs Glanztaten auch wirklich zum Dreier gereicht hätte. 60 Minuten waren absolviert, als Kaiserslauterns Almamy Touré gleich zweimal völlig freistehend vor dem HSV-Keeper auftauchte und beide Male aus kurzer Distanz an ihm scheiterte. Kein Rückstand für den HSV, stattdessen die Führung im direkten Gegenzug, als Lukasz Poreba mit seinem ersten Pflichtspieltor für seinen Verein den Volkspark zum Beben brachte.
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„Das war das Spielglück, was uns in den letzten Wochen gefehlt hat“, jubilierte Mittelfeldmann Jonas Meffert, der den 26-Sekunden-Wahnsinn aus nächster Nähe verfolgte. „Ich war sehr nah dran und dachte, das ist sicher ein Tor“, resümierte er nach der Lauterer Doppelchance. „Aber dann hält Matheo den großartig. Das war schon fast die entscheidende Aktion. Er ist der Man oft the Match!“
Bénes traf zur HSV-Führung gegen den FCK
Zumindest einer der Väter des Sieges, neben Siegtorschütze Poreba und László Bénes, der einmal mehr zum besten Hamburger Feldspieler avancierte. Der Slowake war es, der zunächst die sichere Führung per Kopf vergab (6.) und zudem zweimal am Pfosten scheiterte (32./49.). Aber er traf auch, zum 1:0, nach Ransford Königsdörffers Vorarbeit (34.).
Und dennoch: Der HSV brauchte diesmal die außergewöhnliche Leistung seines Torwarts, um vor 57.000 Fans im ausverkauften Haus zu gewinnen. Weil er nach einer Führung nicht zum ersten Mal zu nachlässig agierte und den FCK kurz vor der Pause durch Ragnar Ache ausgleichen ließ (45.).
HSV-Trainer Baumgart lobt seine Profis
Aber Ende gut, alles gut, so lautete diesmal das Fazit. „Gerade was das Dagegenhalten anging, habe ich sehr viele gute Sachen gesehen“, lobte Trainer Steffen Baumgart, der allerdings auch erkannte: „Auf der anderen Seite hat das Spiel gezeigt, dass wir noch einen Weg vor uns haben.“
Einen, der sich mit diesem drei Zählern aber ein klein wenig beschwingter gehen lässt. Rang zwei und Holstein Kiel (siegte 4:0 in Nürnberg) bleiben trotz des Sieges ein mächtiges Stück entfernt. Seine Ambitionen auf Platz drei aber untermauerte der HSV, weil das Pendel diesmal im entscheidenden Moment zu seinen Gunsten ausschlug.