„Sieht nicht gut aus“: Jetzt hat Baumgart auch noch personelle HSV-Sorgen
Für den Gesundheitszustand von Noah Katterbach hatte Steffen Baumgart knapp eine Stunde nach Abpfiff in der Merkur Spiel-Arena noch keinen Kopf. Zu sehr ratterte es noch in seinem Schädel, zu groß waren die Fragezeichen, die das 0:2 bei Fortuna Düsseldorf ausgelöst hatte, als dass der HSV-Trainer sich vor der Pressekonferenz schon konkret nach dem früh verletzt ausgewechselten Linksverteidiger erkundigt hatte. Dann aber wurde ihm bewusst, dass zu den spielerischen Mängeln wohl weitere personelle Sorgen kommen.
„Ich hoffe, dass mir das jetzt nicht weiter passiert, denn im Moment fällt einer nach dem anderen aus“, beklagte Baumgart – und dürfte neben der zuletzt vergleichsweise angespannten Personal-Situation generell vor allem die Lage bei seinen Außenverteidigern gemeint haben, als er hinterher schob: „Das sieht im Moment nicht gut aus.“
HSV-Trainer Baumgart sorgt sich um mehrere Verletzte
Noch ehe das Abschlusstraining am Donnerstag stattfand, hatte der 52-Jährige schon am Mittwoch von fünf Ausfällen für die Partie in Düsseldorf berichtet. Der zuletzt erkrankte Keeper Daniel Heuer Fernandes stand wie angekündigt nicht im Kader, für ihn saß Tom Mickel auf der Bank – erstmals seit dem Hinspiel gegen die Fortuna im September des Vorjahres (1:0-Heimsieg).
Immerhin konnte Heuer Fernandes am Tag vor der Auswärtspartie aber schon wieder individuell trainieren – genauso wie Stephan Ambrosius, der wegen Schambein-Problemen zum dritten Mal unter Baumgart nicht im Spieltagsaufgebot stand. Ebenfalls nicht Teil des HSV-Kaders, dafür aber am Donnerstag wenigstens schon wieder des Mannschaftstrainings, war nach muskulären Problemen William Mikelbrencis. Wichtig, denn der Franzose könnte nun gebraucht werden.
Muskuläre Verletzung bei HSV-Profi Katterbach befürchtet
Denn nach Miro Muheim, der wie Jean-Luc Dompé angeschlagen in Hamburg geblieben war, brachen dem HSV in Düsseldorf gleich zwei weitere Außenverteidiger weg. Noah Katterbach fasste sich bei seiner Auswechslung in der 14. Minute an den hinteren Oberschenkel, verzog sein Gesicht vor Schmerzen und Baumgart ahnte: „Das wird muskulär sein.“
Was auf einen Ausfall für zumindest ein, zwei Wochen hindeutet – je nachdem, ob es sich um eine Zerrung oder sogar einen Muskelfaserriss handelt. Moritz Heyer wird am kommenden Sonntag gegen Wehen Wiesbaden derweil definitiv fehlen, weil er als Joker und Katterbach-Vertretung nach 51 Minuten Gelb-Rot sah.
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Was also, wenn die Diagnose bei Katterbach tatsächlich schlecht ausfällt und wenn Muheim – der vor vier Wochen in Rostock (2:2) wegen Rückenproblemen ausgewechselt worden war, der dann gegen Elversberg (1:0) wieder auflief, ehe er gegen Osnabrück (1:2) und nun in Düsseldorf doch ganz fehlte – weiterhin ausfällt? Immerhin konnte der Schweizer am Samstag mit Ambrosius wieder individuell in den Katakomben des Volksparkstadions trainieren.
Mikelbrencis und Oliveira sind Alternativen für hinten links
Im Fall eines weiteren Fehlens von Muheim müsste Baumgart aber wohl auf Mikelbrencis zurückgreifen, sofern der 20-Jährige, der in dieser Saison in Liga und DFB-Pokal insgesamt nur achtmal zum Einsatz kam, komplett fit ist. Falls nicht, könnte Eigengewächs Nicolas Oliveira als Linksverteidiger-Backup Nummer drei oder vier mal wieder zur Alternative werden.
Am Ende der Hinrunde, beim 2:0 in Nürnberg, hatte der 20-Jährige sein Startelf-Debüt bei den Profis gegeben, war danach noch einmal im Zweitliga-Aufgebot, kam zuletzt aber vor allem in der Regionalliga für die HSV-U21 zum Einsatz. Das dürfte auch am Sonntag (13 Uhr) wieder so sein, wenn das Team von Coach Pit Reimers im Sportpark Eimsbüttel den SSV Jeddeloh II empfängt. Die Profis hingegen haben am Sonntag frei – und somit Zeit, um die bestehenden (Muheim und Co.) oder neu hinzugekommenen (Katterbach) Wunden zu lecken.