Sitzung der HSV-Bosse: Neuer Ärger um Hoffmann! Wie laut knallt es im Volkspark?
Wenn sich Aufsichtsrat und Vorstand des HSV am frühen Donnerstagabend zu ihrer turnusmäßigen Sitzung treffen, soll es eigentlich nur ein Thema geben: Corona. Die Krise und die möglichen Folgen, gegen die sich der Verein bestmöglich wappnen will. Doch die Nummer könnte schnell aus den Fugen geraten. In und um den HSV herum ist eine Diskussion um Vorstandschef Bernd Hoffmann entstanden, die sehr schnell zur Zerreißprobe werden könnte.
Wie laut knallt es beim Treffen der Bosse? Die Frage stellt sich, spätestens seit der monatelang schwelende Zwist zwischen Hoffmann und seinen Vorstandskollegen Jonas Boldt und Frank Wettstein zuletzt immer stärker öffentlich ausgetragen wurde. Aufsichtsratschef Max-Arnold Köttgen dürfte am Donnerstag aber auf keinen Fall das kollektive Abfeuern von Giftpfeilen zulassen. Sein Plan ist ein anderer. Der 61-Jährige will zügig daran erinnern, dass in Zeiten der Corona-Krise kein Platz für die Sentimentalitäten Einzelner sei.
Interview von HSV-Vorstand Hoffmann sorgt für Verstimmungen
Ob es ihm gelingt, dieses Thema auszugrenzen, sei dahingestellt. Denn nicht zuletzt Hoffmann war es, der am Mittwoch abermals für Kopfschütteln bei zumindest Teilen seiner Kollegen sorgte. Im Interview mit der „Sport-Bild“ machte er klar, dass er seinen bis 2021 laufenden HSV-Vertrag gern zügig verlängern und „beim HSV gern in Rente gehen würde“. Allein das wurde nach MOPO-Informationen von einigen Entscheidungsträgern als derzeit völlig unangebrachter Ego-Trip aufgefasst.
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Mit noch mehr Befremden aber wurde intern die Tatsache aufgenommen, dass Hoffmann in dem Interview zwar an Geschlossenheit innerhalb des HSV appellierte, mit der „Sport-Bild“ aber ausgerechnet dem Medium ein Interview gab, das im vergangenen Sommer die Berichterstattung über eine mögliche (aber nie bewiesene) falsche Identität von HSV-Angreifer Bakery Jatta eröffnete und monatelangen Wirbel verursachte. Profis und Trainerstab übten den Schulterschluss, sprachen seitdem zumindest offiziell nicht mehr mit der „Sport-Bild“. Hoffmann, so der interne Vorwurf, habe nun mit seinem Interview die von ihm selbst eingeforderte HSV-Geschlossenheit konterkariert um sich selbst in Sachen Vertrag zu positionieren. Ein öffentlicher Vorstoß, der für den Vorstandschef zum Eigentor werden könnte.
HSV könnte sich im Sommer von Hoffmann trennen
Dennoch: Wenngleich intern erwartet wird, dass der 57-Jährige zügig über eine Verlängerung seines Arbeitspapiers sprechen möchte, soll dieses Thema am Donnerstagabend nicht aufploppen. Ohnehin ist der siebenköpfige Rat, der sich bei einem Nichtaufstieg schon in diesem Sommer per Klausel von Hoffmann trennen könnte, gespalten. Marcell Jansen, Markus Frömming und Michael Krall gelten als Hoffmann-Gegner. Anders als Köttgen und Thomas Schulz. Am Ende könnten Felix Goedhart und Andreas Peters (die zuletzt noch pro Hoffmann waren) den Ausschlag geben.
Offen, wie es diesbezüglich in den kommenden Wochen weitergeht. Soviel aber dürfte klar sein: Langweilig wird es beim HSV nie. Auch nicht, wenn der Ball bis Mai oder Juni ruhen sollte.
HSV-Bosse befolgen Corona-Ratschläge
Übrigens: Auch die Bosse befolgen am Donnerstag die Ratschläge des Robert-Koch-Instituts und tagen in einem Raum, der genügend Abstand zwischen allen Beteiligten garantiert. Auf Wunsch können einzelne Personen dem Treffen auch fernbleiben und sich per Video-Schalte einklinken.