Sky-Kommentator Born: „Mit Felix Magath hat es im Grunde nur gekracht“
Wenn er auf Sendung ist, muss Sky-Kommentator Michael Born (52) den Fan in sich zurückhalten. Sobald das Mikrofon jedoch aus ist, schlägt sein Herz für den HSV, erzählt er in der aktuellen Folge des MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ (unter anderem kostenlos hier bei Spotify oder hier bei Apple Podcasts). Aus verschiedenen Gründen hat das in den vergangenen Jahren allerdings immer stärker abgenommen.
„Als Jugendlicher war ich noch mit vollem Herzen dabei“, erinnert sich der bei Stuttgart geborene Born im MOPO-Podcast. Damals spielte er sogar selbst für den HSV. „Als wir nach Hamburg gezogen sind, hat mich mein Vater zum HSV-Training mitgenommen. Und da kamen mir auf dem Parkplatz Horst Hrubesch, Manfred Kaltz und Felix Magath hintereinander entgegen. Ich stand da als 11-Jähriger und war total geflashed. Da war für mich klar: Hier muss ich her.“
Michael Born: Sky-Kommentator spielte früher für den HSV
Der heutige TV-Kommentator war bis zur B-Jugend für den HSV aktiv, durfte „überall Turniere im Ausland spielen und vor dem Training immer bei den Profis zuschauen“. Auch wenn er dann Fußballschuhe gegen Mikrofon austauschte, denkt er gerne an seine Zeit im HSV-Trikot zurück: „Das war einfach ein Traum. Diese Jahre werde ich nicht vergessen.“
HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Michael Born:
Als Fan begleitete Born den HSV auch in den folgenden Jahren. „Wir waren immer schon ab 13.30 Uhr im Stadion und haben am Tor gerüttelt, um reinzukommen“, erinnert er sich. „Und ich habe auch in den 1990er- und 2000er-Jahren viele Auswärtsfahrten mitgemacht.“
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Mit den denkwürdigen Halbfinal-Spielen gegen Werder Bremen 2009 sei dann aber ein „schleichender Prozess“ eingetreten. „Da ist viel in mir kaputtgegangen“, sagt Born. „Seither ist es jährlich weniger geworden, weil jedes Jahr immer noch so ein bisschen mehr Enttäuschung mit dabei ist. Ich bin mit dem HSV groß geworden, als man entweder Meister wurde oder den Europapokal der Landesmeister gewann. Das ist einfach irgendwo verankert in einem.“
HSV-Abstieg: Michael Born von Sky übt Kritik am Verein
Für den 52-Jährigen sei der HSV selbst daran auch nicht unschuldig. „Ich kann es schwer akzeptieren, was in den letzten Jahren im Klub gelaufen ist“, kritisiert Born. „Was da alles passiert ist an Entscheidungen und Fehlentscheidungen, sowohl bei sportlichen als auch bei vereinspolitischen Entwicklungen – das alles hat zu einer Müdigkeit geführt. Und es wird ja nicht einfacher als jemand, der es mit dem HSV hält.“
Obwohl das auch auf Born zutrifft, versucht er, eine größtmögliche Distanz zu wahren. „Man darf eigentlich nicht zu nahe ran. Sonst kriegt man irgendwann Schwierigkeiten“, weiß er. Mit Ex-HSV-Trainer Felix Magath habe er „sehr eng gearbeitet und sehr viel zu tun gehabt“, erzählt der Sky-Reporter. „Da hat es im Grunde nur gekracht, weil er besonders am Anfang recht extrem war und ich auch ein paar Leute in der Mannschaft kannte. So hat sich mit Magath eine Hassliebe entwickelt.“
HSV: Michael Born hat gutes Verhältnis zu Veh und Hecking
Auch zu Armin Veh, mit dem er privat gut befreundet ist („Da sind wir auch aneinander gerasselt, wenn ich etwas gesagt habe, das ihm nicht schmeckte“), und zu Dieter Hecking („Ich kenne ihn lange und hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihm“) hatte Born immer einen guten Draht. In der aktuellen Saison hat Born jedoch noch keine HSV-Spiele kommentiert – und daher auch keine Verbindung zu Daniel Thioune aufgebaut.
Dennoch hielt es Born für die falsche Entscheidung, den Trainer zu wechseln. „Es ist immer dasselbe Spielchen: Wenn der Erfolg nicht da ist, geht es am Ende um den Trainer“, erklärt er, glaubt aber: „Vermutlich hat man den Zeitpunkt, wenn es überhaupt einen vernünftigen Zeitpunkt gab, verpasst.“
HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Michael Born:
In der ganzen Folge des Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ hören Sie außerdem, ob Michael Born an den HSV-Aufstieg glaubt und warum Schalke-Fans nicht gut auf ihn zu sprechen sind. Der 52-Jährige erzählt auf unterhaltsame Weise, warum er plötzlich in einer Knoppers-Werbung landete, wie er Hannes Wolf Coaching-Tipps gab und wieso er von manchen TV-Zuschauern sogar schon Gewaltdrohungen erhielt. Jetzt bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen weiteren Streaming-Anbietern kostenlos zum Anhören!