Ex-HSV-Keeper Adler über Derby-Eigentor: „Muss Ferro da voll durchladen?“
Als Profi, Fan und Experte hat René Adler schon unzählige Fußballspiele erlebt. Doch ein solches Slapstick-Eigentor wie das von Daniel Heuer Fernandes im Derby war auch für den ehemaligen HSV-Torwart neu. Adler: „Das hat seinen Platz in allen Rückblicken sicher.“
Zu Hause vor dem Fernseher hatte Adler das Stadtderby verfolgt. Wie nahm er die Szene wahr, als sich Heuer Fernandes nach einem schlampigen Rückpass von Guilherme Ramos den Ball selbst ins Tor knallte?
„Shit happens“, antwortet der 38-Jährige. „Wenn du so ein Risiko nimmst im Aufbauspiel, dann musst du davon ausgehen, dass mindestens drei Gegentore pro Saison aus Selbstverschulden aufgrund dieser risikobehafteten Spielweise passieren. Wenn der Ball dann auch noch so wie in dieser Szene aufspringt, kannst du nicht viel machen. Man kann höchstens fragen: Muss Ferro da voll durchladen?“
René Adler lobt HSV-Fans für Heuer-Fernandes-Sprechchöre
Adler hofft, dass Heuer Fernandes irgendwann über die Szene lachen kann. „Vielleicht wenn es mit dem Aufstieg geklappt hat. Ein bisschen witzig ist es ja irgendwie auch“, sagt der ehemalige Nationaltorwart, dem die Reaktion der HSV-Fans, die Heuer Fernandes nach dem Abpfiff mit Sprechhören gefeiert hatten, sehr gefiel.
„Unsere Fans haben ein sehr gutes Gespür, wann die Spieler sie brauchen oder wann sie auch mal pfeifen dürfen. Ferro ist alles andere als ein Spieler, dem so etwas am Arsch vorbeigeht. Ich bin mir sicher, dass er das wegstecken und genauso weiterspielen wird. Das ist auch richtig. Er wird uns in dieser Saison noch viele Punkte retten.“
Das könnte Sie auch interessieren: „Er ist eine Maschine!“ HSV feiert nach dem Derby vor allem einen Profi
Und was sagt Adler sonst zum Derby? „Unterm Strich lebt der HSV besser mit dem Remis“, sagt er. „Wenn du einen Punkt beim Ersten holst, kannst du darauf aufbauen.“