„Sowas von überheblich!“ Magath lästert über St. Pauli und spricht über HSV-Pläne
Der Derby-Zoff im Volkspark und kein Ende. Nachdem sich Profis des FC St. Pauli beim Aufwärmen vor dem Stadtduell in die HSV-Hälfte verirrt hatten und es daraufhin zu heftigen Rangeleien kam, schalteten sich nun auch Felix Magath und Stefan Effenberg via Sport-1-Doppelpass in die Diskussion ein. Übertrieb der HSV mit seiner Reaktion? Oder handelte St. Pauli respektlos? Beide Legenden haben eine klare Meinung dazu. Zudem bestätigte Magath sein Interesse, beim HSV Sportvorstand Jonas Boldt zu beerben.
Schon vor dem Anpfiff ging es am Freitag mächtig rund. Nachdem St. Paulis Kapitän Jackson Irvine bei Steigerungsläufen in der HSV-Hälfte gelandet war und das dort stattfindende HSV-Kreisspiel störte, eskalierte die Situation. Die HSV-Profis hatten nur auf diese Gelegenheit gewartet, das gab Trainer Steffen Baumgart später zu und sprach von respektlosem Verhalten des Kiezklubs: „In meiner Hälfte hat keiner was zu suchen.“ Daraufhin konterte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler: „Wir werden es weiterhin machen.“
Effenberg und Magath haben eine klare Meinung dazu. „Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz“, so Effenberg, der Baumgart Recht gab und feststellte, dass St. Paulis Profis Grenzen überschritten hätten. Und auch Magath stimmte mit drastischen Worten zu. „Natürlich ist das respektlos“, so der frühere Spieler, Manager und Trainer des HSV. Und weiter: „Der FC St. Pauli war für diese Partie sowas von überheblich, so was habe ich selten gesehen, wie die gespielt haben. Deswegen ist das Spiel ja auch so gelaufen. In jeder Situation haben sie fast deutlich gemacht: Wir sind ja die Nummer eins in Hamburg. So respektlos haben sie sich auch schon vor dem Beginn der Partie aufgeführt.“
St. Pauli kritisierte die Reaktion des HSV
Irvine hatte nach der Partie von einem kindischen Verhalten des HSV gesprochen, auch Hürzeler unterstellte den Rothosen, ihre Übung mit Absicht in dem Bereich durchgeführt zu haben, in den St. Pauli hineinläuft. Stellt sich allerdings die Frage: Wieso nimmt es der Kiezklub für sich in Anspruch, mehr als die für ihn bestimmte Hälfte des Platzes zum Aufwärmen zu benötigen? Eine Frage, die am Freitag unbeantwortet blieb.
Einmal in Fahrt, äußerte sich Magath im „Doppelpass“ auch zu den Gerüchten um seine Person. Laut übereinstimmenden Informationen mehrerer Medien soll er dem HSV-Aufsichtsrat zuletzt ein Konzept vorgestellt haben, das auf die Ablösung von Sportvorstand Jonas Boldt abzielte und in dem Magath künftig eine Hauptrolle spielt. Eine seiner Ideen: Ex-Superstar Raúl könne beim HSV als Trainer anheuern.
Magath äußert sich zu seinen HSV-Plänen
„Das Problem sind ja nicht die Spieler, sondern die Führung des Vereins“, ließ Magath wissen und bestätigte, noch keinen Rückruf von den Aufsichtsräten des HSV erhalten zu haben. Seine süffisante Vermutung: „Meine Nummer hätten sie glaube ich, wenn sie wollten. Aber das Telefon der Aufsichtsräte hat offenbar eine Sperre, wo eine Ziffer nicht funktioniert.“
Grundsätzlich ist Magath bereit, eine neue Aufgabe im Fußball-Geschäft zu übernehmen: „Ich habe kein Problem, in der dritten oder zweiten Liga zu arbeiten, ich habe auch kein Problem in der Champions League zu arbeiten. Aber wenn ich in die zweite oder dritte Liga gehe, wird die Champions League mein Ziel sein.“ Das wäre offenbar auch mit dem HSV so.
So denkt Magath über seinen HSV-Plan mit Raúl
Auch der Plan mit Raúl sei realistisch. Magath bestätigte, vor Wochen mit den Beratern des derzeitigen Trainers von Real Madrids B-Team im Austausch gestanden zu haben und stellte fest: „Deutschland wäre für ihn nicht schlecht.“
Der HSV-Aufsichtsrat des Vereins signalisierte bislang allerdings kein Interesse an den Magath-Plänen – ob mit oder ohne Raúl.