Claus Costa und Immanuel Pherai vor dem HSV-Logo
  • Einer seiner sechs Transfer-Coups des Sommers: Claus Costa (l.) mit Neuzugang Immanuel Pherai
  • Foto: WITTERS

Sportdirektor Costa verrät: So hat er dem HSV im Sommer einen Aufstiegs-Kader gebaut

Die ganz große Arbeit ist erst mal getan. Als in der Vorwoche das deutsche Transferfenster schloss, konnten die HSV-Bosse voller Zufriedenheit auf drei ergiebige Sommermonate zurückschauen. Der jetzige Kader gilt als der beste, den der Verein seit seinem Bundesliga-Abstieg 2018 zur Verfügung hatte. Längst ist der HSV, der als Spitzenreiter in die Länderspielpause ging, Topfavorit auf den Aufstieg. „Mit dem, was wir gemacht haben, sind wir sehr zufrieden“, urteilt auch Sportdirektor Claus Costa.

Ein wenig kann er sich nun auch mal zurücklehnen. Während die Mannschaft sich über drei freie Tage am Stück freut, darf auch Costa in den kommenden Tagen mal zwei, drei Gänge rausnehmen. „Jeder, der sich für Fußball interessiert, guckt natürlich mal aufs Handy“, sagt der 40-Jährige fast entschuldigend, gibt aber lächelnd zu: „Am Wochenende werde ich wahrscheinlich keinen Fußball gucken, sondern eher das Hockeyspiel meiner Tochter.“

HSV-Sportdirektor Costa hat sechs gute Transfers getätigt

Costa hat zurzeit reichlich Gründe, gut gelaunt zu sein. Die Transfers, sechs an der Zahl, saßen. Mit Lukasz Poreba, der als Backup für das defensive Mittelfeld kam, wurde in der Vorwoche auch noch die letzte Baustelle geschlossen. Auch der Start ist mit 13 von 15 möglichen Punkten bestens geglückt. „Für den Moment sieht das sehr gut aus“, sagt Costa.

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Eitel Sonnenschein im Volkspark. Nicht zuletzt, weil Costa und Sportvorstand Jonas Boldt den Kader so zügig zusammen zimmerten, dass kein Raum für Last-Minute-Stress und Preistreiberei blieb. Fünf der sechs Zugänge (Ramos, Pherai, Öztunali, Hadzikadunic, Van Der Brempt) kamen weit vor dem Saisonstart. Beachtlich: Nur Pherai (700.000 Euro an Braunschweig) und Van Der Brempt (300.000 Euro Leihgebühr für Salzburg) kosteten Geld.

Wieso aber war der HSV in diesem Sommer so schnell? „Wir hatten sehr vieles schon länger vorbereitet“, erinnert sich Costa. „Eigentlich waren alle Deals, als die Entscheidung des Spielers klar war, nicht so kompliziert. Es ging eher darum, sich auf die Kandidaten festzulegen und dann eine Einigung zu erzielen.“ Sein Fazit: „In der Umsetzung konnten wir schnell sein, es war in diesem Jahr relativ stressfrei und geordnet. Aber trotzdem muss man immer auf alles vorbereitet sein.“

Elfadli kam nicht zum HSV – Costa einigte sich mit Poreba

Dass dem so ist, bewies der letzte HSV-Transfer des Sommers. Lange zockten die Bosse um Magdeburgs Daniel Elfadli, waren sich mit dem Spieler längst einig – doch die Ablöseforderung des FCM (eine Million Euro) war den Hamburgern letztlich zu hoch. So kam dann Poreba. „Auch ihn kannten wir natürlich schon länger“, betont Costa, der parallel zum Elfadli-Interesse an der Einigung mit dem Polen und dessen Klub RC Lens arbeitete.

Nun steht es, das Aufgebot, das die Konkurrenz in Schach halten soll. Qualitativ aufgewertet und auch in der Breite verbessert. Für jede Position steht nahezu gleichwertiger Ersatz bereit. Bleibt der HSV von eklatantem Verletzungspech verschont, dürfte auch im Winter, wenn Transfers wieder möglich sind, kaum oder gar kein neuer Bedarf bestehen. Vieles spricht dafür, dass sich der HSV nach fünf Jahren endlich seinen Aufstiegs-Kader zusammengestellt hat.

HSV will diese Saison keine großen Prognosen geben

Doch mit Prognosen dieser Art tun sie sich im Volkspark schwer. Aus Gründen. Fünfmal startete der HSV als einer der Topfavoriten in die Saison, fünfmal verpasste er den Aufstieg. Diesmal lautet das Motto eher: Lasst die anderen über uns reden, wir machen unser Ding.

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Auch deshalb hält sich Costa mit einer abschließenden Bewertung des Kaders zurück. „Ihr könnt das ja gern benoten“, sagt er achselzuckend auf entsprechende Fragen von Journalisten, er selbst mache da nicht mit. Und überhaupt, es gibt ja auch mal andere Dinge, die mindestens genauso wichtig sind. An diesem Wochenende, auf dem Hockeyplatz.

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