St. Pauli holt Punkt beim HSV: Dieses Derby hätte mehr Zuschauer verdient gehabt
Dieses Derby hätte ein rappelvolles Volksparkstadion verdient gehabt. Mit 2:2 (1:1) trennten sich der HSV und der FC St. Pauli in einem jederzeit auf des Messers Schneide stehenden Stadtduell. Ein verdientes Remis vor leider nur 1000 Fans, an dessen Ende beide recht zufrieden sein durften. Vornehmlich St. Pauli, weil es dem Favoriten trotzte – aber auch der HSV, der nach zuvor fünf Startsiegen immerhin ungeschlagen bleibt. Die Derby-Scharte der beiden 0:2-Pleiten aus der Vorsaison konnten die Rothosen allerdings nicht ausmerzen.
Als es vorbei war, mischten sich die Gruppen, die sich zuvor aufs Äußerste beharkt hatten. Erschöpfung herrschte auf beiden Seiten vor, Anerkennung und Glückwünsche wurden auf dem Rasen ausgetauscht. Traurig musste aber keiner sein.
St. Pauli schnupperte am Derbysieg – der HSV schlug zurück
Ein packendes Derby. Bis zum Ende. St. Pauli schnupperte am erneuten Derbysieg, nachdem Simon Makienok mit seinem ersten Saisontor seine Farben acht Minuten vor dem Ende mit 2:1 in Front geschossen hatte. Aber der HSV hat ja auch einen Simon – und was für einen! Terodde traf auch im Derby doppelt und sorgte nur 95 Sekunden nach dem Rückstand für das gerechte Endresultat. Bereits sein vierter Doppelpack der Saison.
Jammerschade nur, dass der Rahmen diesmal nicht zum Inhalt passte. Die 1000 Anhänger, die dabei sein durften, kamen aber sofort auf den Geschmack. Früh begann das doppelte Simon-Duell. St. Pauli besaß durch Makienok (6.) die erste Chance. Terodde aber machte es auf der Gegenseite besser. Der Mann, der immer da ist, wenn es im Strafraum brennt, ob nun im Derby oder nicht, köpfte nach Vagnomans schöner Vorarbeit früh zur HSV-Führung ein (12.) – das 1:0.
Nach der Führung hätte der HSV nachlegen können
Es begann die Phase, in der die Hausherren durchaus hätten nachlegen können. Und wieder war es Terodde, der nach Hunts Ecke den Ball an den rechten Pfosten köpfte (19.).
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Glück für St. Pauli. Aber: Die Kiezkicker schüttelten sich kurz und fanden dann zurück ins Spiel. Beckers abgefälschter Schuss sauste noch knapp am HSV-Gehäuse vorbei (23.). Nach 35 Minuten aber hallten dann die Jubelschreie der braun-weißen Kicker durch den Volkspark. Viel zu passiv agierte der HSV gegen den Ball, St. Pauli nutzte das eiskalt aus – und Zalazars Flachschuss landete links unten im Eck. 1:1.
Auch nach der Halbzeitpause ging es rauf und runter
Ein hohes Tempo, das beide da vor dem Wechsel vorlegten. Zunächst war es der HSV, der es auch nach der Pause beibehielt. Sie drängten. Leibolds abgefälschter Schuss schrammte am Tor vorbei (48.), Terodde kam seinem zweiten Treffer dreimal nahe (52./60./66.). Aber auch St. Pauli blieb gefährlich: Becker prüfte HSV-Keeper Ulreich (54.).
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Als sich ganz langsam alle mit einem Unentschieden anzufreunden schienen, nahm die Partie nochmals in einer Art und Weise Fahrt auf, die dieses Derby verdient hatte. Was für eine Schlussphase! Zunächst ließ Makienok (nach Vorarbeit von Kyereh) St. Pauli vom dritten Derbysieg in Folge träumen, als er Ulreich überwand. Doch ehe der Schock beim HSV richtig wirken konnte, nutzte Terodde Dudziaks Kopfball-Vorlage eiskalt aus – das 2:2, der Schlusspunkt unter ein starkes Derby.
Das Rückspiel steigt Ende Februar – dann mit mehr Fans?
Ende Februar sieht man sich zum Rückspiel wieder, dann am Millerntor. Wenn alles gut läuft, mit deutlich mehr Fans. Und wenn nicht? Derby ist Derby, das bewiesen beide Vereine am Freitag.