Startelf-Comeback: Wie Glatzel jetzt sogar HSV-Legende Magath toppen kann
Seit Robert Glatzel am 3. März per Elfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich gegen den VfL Osnabrück (1:2) getroffen hatte, steht er auf einer Ebene mit Felix Magath. Zumindest, was die für den HSV erzielten Tore angeht, denn: Sowohl der 30-Jährige als auch die 70-jährige Klub-Legende haben in ihren Karrieren nun jeweils 63-mal für die Hamburger getroffen. Für Glatzel geht es in den verbleibenden fünf Saisonspielen aber um weit mehr als nur darum, Magath hinter sich zu lassen und in der ewigen Rekordtorschützenliste des HSV allein auf Platz 20 zu stehen. Der genesene Stürmer will auch nach der Krone greifen.
Er hätte schon längst vor Magath stehen können, vielleicht sogar vor Rafael Van der Vaart (66 HSV-Tore, Platz 19) oder Klaus Zaczyk (67 HSV-Treffer, Platz 18). Nach seinem ersten Tor unter Baumgart gegen Osnabrück traf Glatzel aber nicht mehr und wurde in der Öffentlichkeit auch deshalb in eine persönlichen Krise hineingeredet, weil er im Vergleich zur Ära Tim Walter kaum noch aufs gegnerische Gehäuse geschossen hatte.
Und dann fiel der Torjäger wegen Oberschenkelproblemen zuletzt auch noch zweimal aus, konnte lediglich individuell trainieren und gegen Greuther Fürth (1:1) und den 1. FC Kaiserslautern (2:1) nur zuschauen.
Ewige HSV-Torschützen: Glatzel auf Platz 20 mit Magath
Die Folge: War Glatzel bis zum Wochenende des 26. Spieltags vor vier Wochen noch der Führende in der Zweitliga-Torschützenliste, ist er nun auf den geteilten dritten Platz abgerutscht. Seit mehr als sechs Wochen steht er bei 16 Saison-Treffern – genauso viele haben inzwischen auch Kaiserslauterns Ragnar Ache sowie St. Paulis Marcel Hartel angehäuft. Und an der Spitze haben sich Düsseldorfs Christos Tzolis (18 Tore) sowie Herthas Haris Tabakovic (19) einen Vorsprung erknipst, während Glatzel kriselte und die ersten zwei Liga-Partien in seiner HSV-Zeit verpasste.
„Bobby wird in den nächsten Spielen wieder treffen, weil wir ihn besser in Position bringen“, hatte Steffen Baumgart bereits vor der Partie in Fürth Ende März, das Glatzel nicht bestreiten konnte, angekündigt. Und tatsächlich: Nachdem der Angreifer am Sonntag beim 2:2 in Magdeburg in der 61. Minute eingewechselt wurde, fungierte er sehr oft als wichtige Anspielstation für seine Kollegen.
Und nach einer Flanke des ebenfalls überzeugenden Jokers Jean-Luc Dompé hätte Glatzel per Kopf treffen können, wenn nicht sogar müssen. Doch Magdeburgs Keeper Dominik Reimann parierte (83.) – und verhinderte so, dass Glatzel Ikone Magath Tore-mäßig toppte.
Er will die Torjäger-Kanone: Glatzel vor Startelf-Rückkehr
Das soll bestenfalls nun am Samstag gegen Holstein Kiel geschehen. Nach seinem Comeback am Sonntag absolvierte Glatzel am Montag das Spielersatz-Training komplett und weiterhin problemlos. Sollte er auch die Einheiten ab Mittwoch ohne Rückschläge überstehen, wird er den seit einem Jahr torlosen András Németh wieder verdrängen und im Nordduell in der Startelf stehen. Und dann auch zu Tzolis und Tabakovic aufschließen?
In seinen ersten zwei HSV-Saisons verpasste er die Torjäger-Kanone jeweils knapp, zog 2021/22 trotz 22 eigener Buden gegen Simon Terodde (30 Tore) den Kürzeren und in der Vorsaison dann mit 19 eigenen Treffern gegen Heidenheims Tim Kleindienst (25 Tore).
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„Das wäre natürlich perfekt“, sagte Glatzel vor knapp zwei Monaten zur doppelten Aussicht auf den HSV-Aufstieg sowie – auf persönlicher Ebene – den ersten Gewinn der Kanone. In den vergangenen Wochen, in denen Glatzels Übertrumpfen von Magath (noch) ausblieb, sind beide Ziele in etwas größere Ferne gerückt.