Ex-HSV-Trainer vor Rekord: Stellt er sogar Alonso in den Schatten?
Er ist weltweit in aller Munde. Nach seiner (fast) perfekten Saison mit Bayer Leverkusen genießt Xabi Alonso Heldenstatus. Zurecht: 51 Pflichtspiele in Folge blieb der spanische Trainer mit den Rheinländern wettbewerbsübergreifend ohne Niederlage, holte das Double aus Meisterschaft und Pokal und vergeigte lediglich das Europa-League-Endspiel gegen Atalanta Bergamo (0:3). Beeindruckender geht es eigentlich nicht. Oder etwa doch? Ausgerechnet ein früherer HSV-Trainer schickt sich an, noch besser als Alonso abzuschneiden.
Als Joe Zinnbauer am 8. Juni 2023 seinen Vertrag bei Raja Casablanca unterschrieb, ahnte wohl niemand, wie erfolgreich diese sportliche Ehe verlaufen würde. Knapp ein Jahr später steht der 54-Jährige kurz vor der Vollendung einer perfekten Saison.
32 Mal blieb Zinnbauer mit seinem Verein in dieser Saison bislang ungeschlagen. 29 Mal in der Liga, drei Mal im marokkanischen Pokal. Unglaublich: Damit ist Raja der weltweit einzige Erstligist, der in dieser Saison noch kein einziges Pflichtspiel verloren hat.
Zinnbauer war 2014/15 einige Monate lang Trainer des HSV
Drei Partien fehlen Zinnbauer, der von Herbst 2014 bis Ende März 2015 die HSV-Profis trainierte, um die Saison rund zu machen und richtig abzusahnen. Vor dem letzten Ligaspiel bei Kellerkind Mouloudia d‘Oujda (14.6.) hat Raja als Spitzenreiter einen Punkt Vorsprung auf Verfolger FAR Rabat. Im Pokal geht es im Halbfinale (21.6.) gegen denselben Gegner.
Ex-HSV-Trainer Zinnbauer arbeitete zuletzt ausschließlich im Ausland
Holt Zinnbauer beide Titel, wäre es für Traditionsklub Raja das zweite Double nach 1996. Zudem wäre er der einzige Erstliga-Trainer weltweit, der in dieser Saison ungeschlagen bliebe. Zwar gelang es neben Leverkusen auch dem saudischen Klub Al-Hilal und dem walisischen Meister The New Saints in der Liga ohne Niederlage zu bleiben. Sie alle aber kassierten zumindest eine Pleite in einem anderen Wettbewerb.
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Für Zinnbauer könnten seine starken Auftritte mit Raja auch Auswirkungen auf seine Zukunft haben. Nach seinem Aus beim HSV war er anschließend in der Schweiz (St. Gallen), Südafrika (Orlando Pirates), Russland (Lok Moskau) und nun Marokko aktiv. Nun könnte sich auch wieder die Tür bei namhafteren europäischen Vereinen öffnen.