Davie Selke feiert seinen Treffer mit einem Balljungen
  • Der Moment der Ekstase: Davie Selke feiert seinen Treffer zum 3:0 mit einem Balljungen.
  • Foto: imago/Susanne Hübner

„Tierisch gefreut“: HSV-Torschütze Selke erklärt wilden Jubel mit Balljungen

Nach Robert Glatzels schwerer Verletzung waren die Augen der HSV-Fans insbesondere auf Davie Selke gerichtet. Und der Angreifer lieferte beim 3:1 gegen Magdeburg! Mit seinem Treffer zum 3:0 stellte er die Weichen in Hälfte eins vorzeitig auf Sieg, vor allem aber verblüffte Selke durch einen ungewöhnlichen Torjubel. Plötzlich hatte er einen Balljungen in seinen Armen!

Da staunten die 57.000 Fans im Volkspark nicht schlecht. Gerade hatte Selke den Ball zum 3:0 über die Linie gedrückt, da war er nicht mehr zu halten. Wie ein Irrwisch sprintete der 29-Jährige in Richtung Außenlinie, wo ihm ein Junge mit Anlauf in die Arme sprang. Sofort wurde im Stadion gerätselt: War es Selkes Kind? Ein ihm bekannter Junge? Oder einfach ein Balljunge, der vor Freude nicht mehr an sich halten konnte?

HSV-Stürmer Selke ist seit Anfang 2022 Vater einer Tochter

Möglichkeit eins war schnell auszuschließen. Zwar ist Selke Vater, aber seine Tochter Aiyana kam erst Anfang 2022 zur Welt. Alles weitere klärte der Stürmer dann nach der Partie auf: Er hatte keinen blassen Schimmer, wer ihm da entgegen stürmte.

Davie Selke jubelt nach seinem Treffer zum 3:0 für den HSV gegen Magdeburg mit einem Balljungen. IMAGO/Eibner
Davie Selke jubelt nach seinem Treffer zum 3:0 für den HSV gegen Magdeburg
Davie Selke jubelt nach seinem Treffer zum 3:0 für den HSV gegen Magdeburg mit einem Balljungen.

„Der ist auf mich zugerannt“, erklärte der Torschütze lächelnd. „Ich habe mich tierisch gefreut und dann ist er mir in die Arme gesprungen. Das hat mich ehrlicherweise ein bisschen an mich selbst erinnert, als ich klein war. Ich war auch immer gerne Balljunge. Deshalb war es ein schöner Moment.“

HSV-Stürmer Selke war früher Ballkind in Hoffenheim

Selke selbst war in seiner Jugend als Ballkind bei 1899 Hoffenheim aktiv. „Auf den Platz zu laufen, habe ich mich als damals nicht getraut“, ließ er wissen. „Aber ich habe hautnah miterlebt, wie Ibisevic das 1:0 gegen Bayern München gemacht hat. Das war mein Highlight als Balljunge.“ Im Herbst 2010 war das, der kleine Davie war damals15 Jahre alt.


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Nun schießt er selbst seine Tore. Vier bereits in dieser Zweitligasaison. Und nachdem Selkes seinen Torjubel mit dem Balljungen beendete, schnappte er sich gleich den nächsten Gratulanten und rannte auf Merlin Polzin zu – ein Dank für die ergiebigen Standards, die der HSV unter dem Assistenztrainer einstudiert. „Das zeichnet uns dieses Jahr aus“, so Selke.

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Magdeburg geknackt, Rang drei erobert und Glatzels Ausfall kompensiert. Ein runder Tag für den HSV und Selke, der dennoch an seinen frisch operierten Sturmpartner dachte. Nach dem Führungstor hatten der Angreifer und seine Kollegen ein Glatzel-Trikot mit der Nummer neun hochgehalten. „Vergessen ist Bobby beim HSV auf keinen Fall“, meinte Selke. „Er ist ein Spieler, der wichtig für uns auf dem Platz, aber auch neben dem Platz ist, in der Kabine. Es war wichtig für uns, zum Ausdruck zu bringen, dass wir an ihn denken. Und dass wir uns freuen, dass die OP gut gelaufen ist.“

Davie Selke hält nach Ransford Königsdörffers Tor für den HSV ein Trikot von Robert Glatzel hoch. WITTERS
Davie Selke hält ein Trikot von Robert Glatzel hoch
Davie Selke hält nach Ransford Königsdörffers Tor für den HSV ein Trikot von Robert Glatzel hoch.

Der HSV schob sich auf Rang drei der zweiten Liga vor

Nach zwei Siegen gegen die Top-Teams Düsseldorf (3:0) und Magdeburg ist der HSV in der Spur und will kommende Woche in Elversberg nachlegen. „Der Sieg ist ein Zeichen, dass wir auf einem guten Weg sind“, resümierte Selke. „Wir sollten das nicht überbewerten. Es ist noch ein langer Weg, aber wir sind gerade auf dem richtigen.“ Da dürfen sogar mal Balljungen aufs Feld rennen und mit ihren Lieblingen feiern.

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