Für Immanuel Pherai läuft es in dieser Saison beim HSV überhaupt nicht rund.
  • Für Immanuel Pherai läuft es in dieser Saison beim HSV überhaupt nicht rund.
  • Foto: IMAGO / Noah Wedel

Tischtuch zerschnitten? HSV-Profi Pherai droht das nächste Problem unter Baumgart

Geht zwischen den beiden überhaupt noch etwas? Oder ist das Tischtuch bereits zerschnitten? 90 Minuten lang verzichtete HSV-Trainer Steffen Baumgart in Braunschweig auf Immanuel Pherai. Für den Offensivmann war es an seiner alten Wirkungsstätte die größtmögliche Demütigung und die Fortsetzung eines schwierigen Verhältnisses, das nur noch schwer zu kitten sein wird. Zumal direkt das nächste Problem ansteht.

Als Pherai am Sonntag mit dem Flieger in Richtung Suriname abhob, dürfte er das als kleine Befreiung empfunden haben. Der Trip zu seinem Nationalteam, mit dem er im Nations-League-Viertelfinale auf Kanada trifft (16. und 20. November), soll sich positiv auf Pherais Seelenleben auswirken. Denn im Volkspark hat der 24-Jährige seit geraumer Zeit nichts mehr zu lachen. Auch wenn er Gelassenheit vortäuschte: Nach dem Auftritt in Braunschweig war er so frustriert, wie wohl noch nie in seiner HSV-Zeit (seit Sommer 2023).

Baumgart und Pherai haben unterschiedliche Sichtweisen

Baumgart und Pherai – das scheint hinten und vorn nicht zu passen. Der Trainer ist unzufrieden mit der Spielweise des so hoch veranlagten Profis. Hinter vorgehaltener Hand macht das Wort Diva die Runde. Dass er ihn speziell in Braunschweig (wo Pherai in der Serie 2022/23 überragte) nicht mal einwechselte, darf als Höchststrafe verstanden werden. Pherai hingegen fühlt sich von Baumgart missverstanden. Aus seinem Umfeld ist zu hören, er würde sich wünschen, nicht immer aufgezeigt zu bekommen, was er schlecht macht – sondern auch mal entsprechend seiner Stärken eingesetzt zu werden.


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HSV-Profi Pherai spielt seit Sommer für Suriname

Pherais Länderspielreisen sind in der Angelegenheit ein großes Thema. Seit Sommer kickt der gebürtige Niederländer für Suriname, die Heimat seines Vaters. Partien, die jedes Mal mit weiten Reisen verbunden sind. Klar, dass Pherai stolz ist. Aber: Zum einen schlauchen die langen Flüge nach Mittel- und Südamerika, zum anderen ist er zumeist noch einen Tick später zurück in Hamburg als seine Kollegen, die in Europa unterwegs sind.

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Ein Problem, dass sich auch vor der nächsten Partie gegen Schalke (23. November) ergibt. Das Rückspiel Surinames in Kanada steigt in der Nacht zu Mittwoch (20. November), im Laufe des Donnerstags wird Pherai in Hamburg zurück erwartet. Mehr als das Abschlusstraining vor dem Samstagabend-Kracher gegen Schalke wird für ihn nicht drin sein. Sehr fraglich, ob Baumgart ihn so überhaupt in den Kader nehmen wird.

Pherai absolvierte in dieser Saison erst 279 Spielminuten

Es könnte der nächste Nackenschlag für Pherai werden, der in dieser Saison erst 279 Zweitliga-Minuten absolvierte und dabei nur auf eine Vorlage kam. „Er muss in erster Linie dranbleiben“, hatte Baumgart kürzlich klargestellt. „Wir haben in unserem Kader viele positive Beispiele von Spielern, die sich nicht haben unterkriegen lassen von Entscheidungen des Trainers, der oft aus dem Gefühl heraus eine Wahl trifft.“ Derzeit deutet allerdings nichts darauf hin, dass auch Pherai demnächst dieser Fraktion angehören wird – ganz im Gegenteil.

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