• Tiefer Frust bei Toni Leistner, Gideon Jung und David Kinsombi (v.l.): Der HSV verspielte mit dem 2:3 in Osnabrück seine letzte Aufstiegschance.
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Trainer, Transfers, Finanzen: Nach Aufstiegs-GAU: Wie geht es beim HSV weiter?

Als die HSV-Profis am Montag um kurz nach 13 Uhr zum Training auf den Platz kamen, fing es an zu regnen. Nicht ein Fan wollte sich die Einheiten anschauen. Zu groß waren der Frust und die Enttäuschung nach dem 2:3 in Osnabrück und dem verpassten Aufstieg. Nichts geht mehr beim HSV – und wie geht es nun weiter? Was muss sich ändern? Wer oder was kann diesen HSV retten? Die MOPO gibt einen Überblick und nennt die entscheidenden Fragen.

Wer wird neuer HSV-Trainer?

Seit knapp zwei Wochen läuft die Suche. Seit Sonntag steht fest, dass es ein Trainer für die Zweite Liga sein wird. Eine Promi-Lösung wie Peter Bosz wird es nicht geben. Der HSV ist lange nicht mehr so attraktiv wie noch vor ein paar Jahren und hat auch finanzielle Zwänge. Es wird ein Trainer gesucht, der den Weg der Entwicklung mitgeht, der bereit ist, sich auch selbst zu entwickeln, der eine gewisses Resistenz mitbringt und sich und seiner Arbeit treu bleibt. Tim Walter gehört zu den Kandidaten. Entschieden ist aber noch nichts.

Gibt es im Kader einen großen Umbruch?

Nicht zwingend. Nur die Verträge von Aaron Hunt und Simon Terodde laufen aus. Terodde geht nach Schalke, bei Hunt deutet sich ebenfalls ein Abschied an, noch ist das aber nicht klar. Der Kader soll eher klein gehalten und es soll noch mehr auf den Nachwuchs gesetzt werden. Der neue Trainer soll für die Kader-Zusammenstellung nicht entscheidend sein.

Müssen Spieler verkauft werden, bevor neue geholt werden können? 

Ein klares Nein gibt es als Antwort aus dem Volkspark. Klar ist aber auch, dass grundsätzlich kein Spieler unverkäuflich ist. Kommen Angebote rein, wird man sich alles anhören. Womöglich hat der eine oder andere Profi auch selbst den Wunsch, sich zu verändern. Am Ende muss der Preis stimmen. Josha Vagnoman ist ein Kandidat. Sieben bis acht Millionen Euro sollte er bei einem Verkauf bringen. Noch liegen entsprechende Angebote nicht auf dem Tisch. Bei möglichen Spieler-Einkäufen gilt das Gleiche wie beim neuen Trainer: Die finanziellen Mittel sind begrenzt. Es werden vor allem ablösefreie Spieler gesucht.

Auf welchen Positionen muss die Mannschaft verändert werden?

Nach dem Abgang von Terodde wird auf jeden Fall ein neuer Stürmer gesucht. Allein durch Nachwuchs-Spieler wird die Lücke im Team nicht geschlossen werden. Auch in der Innenverteidigung gibt es nach dem Kreuzbandriss bei Stephan Ambrosius Bedarf. Grundsätzlich soll es mehr Mentalitätsspieler in der neuen Mannschaft geben – und das auf allen Positionen.

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Bekommt der HSV finanzielle Probleme?

Auch ein viertes Jahr in der Zweiten Liga wird der HSV finanziell überleben. Bei anderen Vereinen ist die finanzielle Lage durch die Corona-Krise hingegen deutlich angespannter. Fest steht aber auch: Früher oder später sind die Hamburger wieder auf Zuschauereinnahmen angewiesen. Die Rückkehr der Fans wird aus finanzieller Sicht ein entscheidender Faktor in der neuen Saison sein. Unabhängig davon geht der Sparkurs beim HSV weiter.

Wie sieht der HSV-Sommer aus?

Einen detaillierten Sommerfahrplan gibt es noch nicht, durch den verpassten Aufstieg aber immerhin ein bisschen Klarheit. Die Sommerpause wird im Volkspark nur kurz sein. Die neue Zweitliga-Saison beginnt bereits am 23. Juli. Mehr als drei Wochen Urlaub wird es nach der Saison für die Profis also kaum geben. 

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