Trotz Corona-Pause: HSV-Trainer Hecking muss harte Entscheidung treffen
Im Volkspark ist ein kleines Stückchen Normalität eingekehrt, so man das denn dieser Tage behaupten kann. Die HSV-Profis trainieren wieder auf dem Rasen, in kleinen Gruppen bereiten sich die Hamburger auf eine mögliche Saisonfortsetzung im Mai vor. Besonders drei Spieler wollen sich dem Trainerstab aufdrängen – der heiße Dreikampf beim HSV.
Hätte man Dieter Hecking im Winter gesagt, dass er auf der Rechtsverteidiger-Position noch einmal in dieser Saison die Qual der Wahl haben würde, der HSV-Coach hätte wohl nur müde gelächelt. Rechts hinten gingen die Hamburger zum Ende der Hinrunde auf letzter Rille, Offensivmann Khaled Narey musste nach den schweren Verletzungen von Jan Gyamerah (Wadenbeinbruch) und Josha Vagnoman (Fußbruch) aushelfen.
Jordan Beyer überzeugte seiner Verpflichtung direkt, kehrt aber im Sommer nach Mönchengladbach zurück.
WITTERS
Im Winter legte der HSV mit Jordan Beyer nach
Im Winter legte der HSV nach, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Vagnoman und Gyamerah für die letzten Spiele wieder eine Option sein würden, entschied man sich für ein Leihgeschäft. „Dass man nur eine Leihe bis Sommer ausgehandelt hat und danach auf Josha und mich setzen will, ist ein tolles Zeichen. Ich weiß es sehr zu schätzen, wie offen und klar der Verein da mit mir umgeht“, sagte Gyamerah der MOPO, als die Verpflichtung von Jordan Beyer bekanntgegeben worden war.
Gyamerah hat die Zeit der Zwangspause genutzt um noch fitter zu werden, das Vertrauen in den Körper ist vollends da.
Josha Vagnoman hat HSV-Vertrag noch nicht unterschrieben
Der Ex-Bochumer, der in den ersten fünf Saisonspielen überzeugt hatte, drängt zurück in die erste Mannschaft. Dort hatte sich auch Josha Vagnoman kurzzeitig festgebissen. Dem 19-Jährigen gehört die Zukunft, ob er diese auch im HSV-Trikot bestreiten wird, ist noch unklar. Sein 2021 auslaufender Vertrag ist trotz langanhaltender Gespräche immer noch nicht verlängert worden.
Jan Gyamerah (l.) und Josha Vagnoman (M.) kämpfen um einen Platz in der Abwehr.
WITTERS
Bliebe noch Beyer, der die beiden Rekonvaleszenten seit dem Winter gut vertreten hat. Borussia Mönchengladbach hat schon deutlich gemacht, dass man sich auf Beyers Rückkehr im Sommer freue. Im Rheinland vernimmt man die Entwicklung des 19-Jährigen als äußerst positiv, hätte nichts dagegen, wenn bis Sommer noch ein wenig Spielpraxis im Unterhaus dazukommt – so denn überhaupt wieder gespielt wird.
HSV: Beyer, Vagnoman oder Gyamerah?
Es ist die spannendste sportliche Frage der Zwangspause. HSV-Trainer Dieter Hecking steht vor einer harten Entscheidung. Vertraut er dem Zweitliga-erprobten Jan Gyamerah im Aufstiegskampf, setzt er auf Top-Talent Josha Vagnoman – oder macht am Ende doch Leihgabe Jordan Beyer das Rennen? Völlig offen. Der Dreikampf läuft.
