Trotz Sieg gegen Düsseldorf: DFB-Dämpfer für HSV-Torjäger Glatzel
Auch Hamburgs bester Torjäger der vergangenen Jahre hat mal einen schlechten Tag. Beim 1:0 gegen Düsseldorf blieb Robert Glatzel blass und wurde nach 72 Minuten ausgewechselt. Kann passieren, keine Frage. Der Zeitpunkt ist für Glatzel dennoch ärgerlich. Erstmals in seiner Karriere darf er sich Hoffnungen auf eine Nominierung für das Deutschlands Nationalteam machen, verpasste es aber, sich mit einer guten Leistung zu bewerben.
Begeistert war er nicht, als er mitbekam, dass er gemeint war. Etwas ungläubig blickte Glatzel an den Spielfeldrand, als die Tafel mit seiner Rückennummer neun hochgehalten wurde. Eine Auswechslung aus Leistungsgründen, das hatte es für ihn seit Urzeiten nicht mehr gegeben. „Aber es war nicht gerade mein bestes Spiel“, stellte er hinterher fest.
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Die Zahlen geben Glatzel Recht. Ganze 16 Mal war er am Ball. Nur vier seiner zehn Zweikämpfe gewann er (28,57 Prozent). In der Regel liegt seine Quote bei etwa 50 Prozent. Ohnehin erzielte Glatzel nach seinem Raketenstart (vier Tore in drei Spielen) zuletzt nur noch ein Tor in fünf Partien (beim 1:2 in Osnabrück). Auch deshalb sah HSV-Trainer Tim Walter die Zeit gekommen, Ersatzmann András Németh mal ein paar Minuten mehr Spielzeit zu geben.
Am Freitag gibt Bundestrainer Nagelsmann das DFB-Aufgebot bekannt
Grundsätzlich kein Problem für Glatzel, wären da nicht die plötzlich aufgekommene DFB-Debatte und der Traum vom Nationalteam. In dieser Woche sickerte durch, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann mit wachem Blick auf die Sturm-Not reagiert – und auch Glatzel sich Chancen auf eine Nominierung ausrechnen darf. Da der HSV-Angreifer im Vergleich zu seinen Konkurrenten allerdings den Nachteil hat, in der Zweiten Liga zu spielen, hilft ihm nur eines: Tore, Tore, Tore …
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Glatzels Problem: Kommenden Freitag gibt Nagelsmann sein Aufgebot für die USA-Reise mit Spielen gegen den Gastgeber (14. Oktober) und Mexiko (18. Oktober) bekannt. Ein weiteres Bewerbungsspiel wird es für Glatzel also nicht mehr geben, da der HSV erst am Samstag in Wiesbaden antritt.
Glatzel hat eine top Tor-Quote beim HSV
Grundsätzlich weiß der Stürmer mit der Top-Quote (52 Tore in 87 HSV-Pflichtspielen seit Sommer 2021) seine Lage aber ohnehin gut einzuschätzen und baut sich keine Traumschlösser. Viel wichtiger als seine Leistung sei es gegen Düsseldorf gewesen, „dass wir überhaupt gewonnen haben“. Nach den Niederlagen in Elversberg und Osnabrück „haben wir zwei Mal auf die Fresse gekommen und jetzt eine Reaktion gezeigt“.
DFB hin oder her. Glatzel weiß um sein Kerngeschäft und will sich mit dem HSV einen anderen Traum erfüllen – ab kommenden Sommer endlich wieder in der Bundesliga zu spielen. Dann wäre der mögliche Weg zum Nationaltam deutlich kürzer.