Vor Pokal-Derby bei St. Pauli: HSV-Frauen verlieren gegen Ingolstadt
Bei bestem Wetter empfingen die HSV-Frauen am Sonntag den FC Ingolstadt auf der Paul-Hauenschild-Sportanlage in Norderstedt. Gegen den Tabellen-Zehnten sollte der zweite Saisonsieg in der Zweiten Liga her. Am Ende zeigte die Anzeigetafel aber das genaue Gegenteil: Trotz dominanter Spielweise mussten sich die Rothosen mit 0:1 geschlagen geben.
Ein erster Torschuss nach nur drei Minuten von Pauline Machtens war Teil einer starken Anfangsphase, in der die Hamburgerinnen klar dominierten. Lisa Baum, Doppeltorschützin der vergangenen Partie, sorgte mit schnellen Sprints in die gefährliche Zone der Ingolstädterinnen immer wieder für Raunen und begeisterte „Baumi“-Rufe der Zuschauer.
HSV dominiert gegen den FC Ingolstadt
In der 14. Spielminute folgte der zweite HSV-Torschuss von Svea Stoldt, welcher allerdings abgefälscht neben das Tor segelte. Auch ein Kopfball von der erneut präsenten Machtens fand keinen Weg ins Tor.
Ingolstadt versuchte sich in der Folge immer wieder in Kontern, zu wirklich gefährlichen Szenen kam es in der Startphase aber nicht – auch weil die HSV-Defensive sicher stand und viele Bälle bereits im Halbfeld abfangen konnte.
Nach weiteren Torabschlüssen der Rothosen und einem ersten Torschuss der Gegner in der 22. Minute kam es in der 36. Minute nach Zusammenstoß von HSV-Keeperin Lela Naward und der Ingolstädterin Nina Penzkofer zu einer kurzen Unterbrechung. Beide konnten jedoch unversehrt weiterspielen.
Carla Morich unterstützte HSV-Team
Ende der ersten Hälfte fand entgegen des bisherigen Spielgeschehens ein Ball der Gäste den Weg ins Tor – dank einer Abseitsstellung, die kurz zuvor gepfiffen wurde, hatte dies aber keine weiteren Folgen.
Torlos, aber durchaus unterhaltsam, ging es für die Kickerinnen pünktlich in die Pause. Die verletzte Carla Morich war zur Unterstützung ihrer Kolleginnen bei der Partie anwesend und humpelte auf Krücken zu den anwesenden HSV-Fans – das Spiel befand sie bis dato als „geht so“.
In Halbzeit zwei war es dann vor allem Jobina Lahr, die immer wieder mit schnellen Sprints aus der eigenen Hälfte bis zum gegnerischen Strafraum auffiel und in der 59. Minute nach einem Foul für eine vielversprechende Freistoßpositon mittig vor dem Strafraum des FCI sorgte. Günther führte aus und verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter.
Scheffler erzielt Tor für den FC Ingolstadt
Insgesamt lief die Partie nach Halbzeitpause etwas schwerfälliger an als noch im ersten Durchgang, Torschüsse wurden immer seltener. So erzielte ausgerechnet der FC Ingolstadt, welcher bis zu dem Zeitpunkt unauffällig agiert hatte, in Person der eingewechselten Rebecca Scheffler in der 80. Minute das erste Tor. Eine weitere Szene sorgte kurz darauf beim Hamburger Publikum für Aufsehen – der Ball prallte an der Latte nach unten ab, schaffte es aber nicht hinter die Linie.
Auch die drei Minuten Nachspielzeit konnten am Endstand nichts mehr drehen, die Enttäuschung über die verpasste Belohnung für ein engagiertes Spiel war den Gastgeberinnen ins Gesicht geschrieben.
Marwin Bolz blickt positiv auf Pokalfight gegen St. Pauli
Machtens, die vor allem zu Beginn überzeugen konnte, im Laufe der zweiten Hälfte aber ausgewechselt wurde, befand den Ausgang des Spiels als „unnötig“. Sowohl Jobina Lahr, welche nach Abpfiff auf dem Spielfeld am Knöchel behandelt werden musste, als auch Trainer Marwin Bolz bemängelten vor allem die fehlende Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor.
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Nun heißt es für die HSV-Kickerinnen abhaken – schließlich wartet am Freitag (18.30, Sky live) die wichtige Pokal-Partie gegen den FC St. Pauli. Dem besonderen Spiel blicken Machtens und Bolz positiv entgegen und erwarten eine tolle Stimmung – immerhin wird die Partie im Millerntorstadion vor tausenden Zuschauern ausgetragen. „Pokal ist etwas ganz anderes“, erklärte auch Lahr und scherzte: „Wenn sich da noch jemand Gedanken über das Spiel heute macht, werde ich ihm persönlich in den Arsch treten.“