Hakan Calhanoglu im HSV-Trikot
  • Beim HSV machte Hakan Calhanoglu seine ersten Schritte als Profi.
  • Foto: WITTERS

Türkei-Star Calhanoglu über schmutzigen HSV-Abschied: „Es tut mir sehr leid“

Hakan Calhanoglu lächelte. Erstes EM-Tor, Sieg gegen Tschechien, Einzug ins Achtelfinale: So hatte sich der Kapitän der Türkei seine Hamburg-Rückkehr vorgestellt. Der heutige Topstar von Inter Mailand blickte nach dem Spiel auch auf seine turbulente HSV-Zeit zurück.

Nun, so Calhanoglu mit Blick auf das bevorstehende K.o.-Spiel am kommenden Dienstag gegen Ralf Rangnicks Österreicher, sei „alles möglich in diesem Turnier. Wir werden alles dafür tun, um weiterzukommen.“ Österreich sei allerdings „eine ganz starke Mannschaft, für mich sogar Geheimfavorit in diesem Turnier.“

Gewarnt sind die Türken ohnehin: Im März hatte es für das Team von Trainer Vincenzo Montella eine empfindliche 1:6-Klatsche gegeben. „Wir wollten Österreich, und es ist gut zu sehen, dass alle den Geist der Revanche in sich tragen. Den habe ich auch“, sagte Montella.

EM: Calhanoglu fehlt der Türkei im Achtelfinale

Calhanoglu wird wegen seiner zweiten Gelben Karte, die er gegen Tschechien (2:1) wegen Meckerns bekommen hatte, allerdings nicht dabei sein. „Ich bin ein bisschen enttäuscht“, sagte er. „Sprachlos“ sei er gewesen über die Entscheidung des Schiedsrichters, „aber jetzt bin ich gesperrt und muss die Mannschaft neben dem Platz anfeuern“.

Bei seiner Rückkehr ins Volksparkstadion erzielte Hakan Calhanoglu ein Traum-Tor für die Türkei. IMAGO/Ulrich Hufnagel
Hakan Calhanoglu nach Tor für die Türkei
Bei seiner Rückkehr ins Volksparkstadion erzielte Hakan Calhanoglu ein Traum-Tor für die Türkei.

Calhanoglu wird den Türken fehlen. Sein Treffer zum 1:0 gegen die Tschechen, ein fulminanter Vollspannschuss kurz nach der Pause, war weltklasse. „Für seine eigene Nation ein Tor zu schießen, ist etwas Besonderes, etwas Spezielles. Solche Tore bleiben in Erinnerung. Ich war in dem Moment ein bisschen befreit“, sagte Calhanoglu.

HSV: Calhanoglu hofft auf Bundesliga-Aufstieg

Zumal in Hamburg, wo sein Stern vor zehn Jahren zu leuchten begann. „Die Verbindung, die Beziehung ist immer noch da. Hier wieder zu sein und ein Tor zu schießen, ist ein schönes Gefühl. Das wichtigste war aber, dass wir weitergekommen sind“, sagte Calhanoglu. „Mein Abgang hier war damals nicht schön. Ich wurde damals nicht gut beraten. Deshalb tut es mir noch immer sehr leid. Hamburg ist eine geile Stadt. Der HSV hat super Fans“, erklärte der ehemalige HSV-Spieler, der sich 2014 mit einer vermeintlichen Krankmeldung zu Bayer Leverkusen „geekelt“ hatte. Ein schmutziger Abschied.

Calhanoglu: „Mein Herz ist immer noch bei den HSV-Fans. Die Stadt hat es verdient aufzusteigen. Ich hoffe, sie reißen sich zusammen und kehren in die Bundesliga zurück.“

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Seinen Treffer hatte er übrigens vorhergesagt. „Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass ich ein Tor erzielen würde. Ich hatte so ein Gefühl. Wir sind glücklich, dass wir weiter sind“, sagte Calhanoglu. (aw/sid)

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