Überraschende Zahlen: Der HSV muss plötzlich um seine Fans kämpfen
Es herrschen mal wieder stürmische Zeiten im Volkspark. Nur Rang acht in Liga zwei, dazu die Entlassung von Steffen Baumgart und das Warten auf den neuen Trainer. Nur: Wie reagieren die Fans auf die Krise ihres Vereins? Die Tendenz ist recht eindeutig und durchaus überraschend: Erstmals seit Jahren muss der HSV mal wieder um seinen Anhang kämpfen, das verdeutlichen die Vorverkaufszahlen für das nächste Heimspiel.
Nach dem 2:2 gegen Schalke gab es zuletzt böse Pfiffe von einem Teil des Anhangs. Reaktionen, die die HSV-Profis erkennbar verunsicherten, das verriet ein Blick in ihre Gesichter. Solche Unmutsbekundungen, noch dazu auf diese gepfefferte Art und Weise, waren sie lange nicht gewohnt. Wie aber geht es nun weiter?
„Nur“ 45.000 Tickets für Darmstadt sind weg
Der Auftritt in Karlsruhe wird zum Selbstgänger, wie jedes Auswärtsspiel des HSV. Etwa 4000 Fans werden die Rothosen am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) unterstützen, alle dem HSV zur Verfügung stehenden Tickets wurden abgerufen. Spannend aber wird es danach, wenn Darmstadt (8.12.) in den Volkspark kommt.
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Bis zum Freitag wurden etwa 45.000 Tickets für die Begegnung mit den Hessen abgesetzt. Klingt ordentlich, ist für HSV-Verhältnisse aber ungewöhnlich wenig. Die Botschaft dürfte klar sein: Der HSV-Anhang ist skeptisch geworden und will zunächst mal beobachten, was sich in den kommenden Tagen im Volkspark tut.
Der HSV befindet sich erneut auf Zuschauer-Rekordkurs
Damit ergibt sich für den Verein eine Situation (wenn auch auf noch recht hohem Niveau), die er so lange nicht mehr kannte: Er muss um seine Zuschauer kämpfen. Die rennen dem Verein seit Jahren die Bude ein, sorgten trotz jahrelanger Zweitklassigkeit für einen Rekord nach dem anderen. Im Vorjahr stellte der HSV mit durchschnittlich 55.960 Besuchern einen neuen Klubrekord auf. In dieser Saison ist der Schnitt mit 56.540 Fans sogar noch höher, sechs der sieben Heimspiele waren ausverkauft. Und: Seit September 2022 kamen mittlerweile 36 Mal in Folge mehr als 50.000 Fans zu den Partien im Volkspark.
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Eine Schallmauer, die der HSV so oder so auch gegen Darmstadt knacken dürfte. Zumal die nahende Entscheidung in der Trainerfrage mit der anschließenden Premiere dann doch die Neugier bei vielen Fans wecken dürfte. Eines aber wird deutlich: Nach langer Zeit offenbart der Anhang mal wieder, dass es für den HSV kein Selbstgänger ist, ständig in einem voll besetzten Volkspark zu spielen.