Überraschungs-Joker Rohr: HSV-Trainer Walter beweist glückliches Händchen
Als am Freitagabend auf Schalke (3:1) die 41 auf der Wechseltafel des vierten Offiziellen aufleuchtete, dürfte sich so mancher HSV-Fan verwundert die Augen gerieben haben. Beim Stand von 1:1 brachte Tim Walter völlig überraschend Maximilian Rohr für David Kinsombi. Für den 26-Jährigen war es das Zweitligadebüt – und was für eines!
Rohr, der eigentlich ausgebildeter Innenverteidiger ist, übernahm Kinsombis Part positionsgetreu und überzeugte als Achter im Mittelfeld. Beeindruckend, wie abgeklärt er das 2:1 durch Moritz Heyer mit einem klugen Pass vorbereitete. Und auch sonst brachte der Joker eine bemerkenswerte Ballsicherheit ins Spiel. „Es ist natürlich sensationell, dass es nach der Einwechselung so gelaufen ist“, sagte der Debütant nach dem Spiel. „Dass ich zum Sieg beitragen konnte, ist natürlich umso schöner.“
HSV: Maximilian Rohr überzeugte schon im Trainingslager
Zu Beginn der Vorbereitung hatte Walter Rohr, der im Vorjahr für die Zweitvertretung aus Jena verpflichtet wurde, „hochgezogen“. Der 1,95-Meter-Hüne nutzte die Chance, sammelte im Trainingslager in Grassau erste Spielminuten. Walter, der Rohr noch aus gemeinsamen Tagen in der Jugend beim Karlsruher SC kennt, gefielen die Einheiten des Defensivmanns. So sehr, dass er auf Schalke auf dessen Dienste im Mittelfeld setzte.
„Wir machen im Training Spielformen, bei dem jeder einzelne Spieler weiß, welche Position er einnehmen kann. Wenn ich dann spüre, dass sich gewisse Spieler auf gewissen Positionen wohl fühlen, wieso soll dann einer, der auf dem Papier eigentlich eine andere Rolle einnimmt, nicht da spielen?“, erklärte Walter die Positionsrochade. Am ersten Spieltag bewies er damit ein glückliches Händchen.