Berns Silvan Hefti 2021 im Duell mit Manchester Uniteds Cristiano Ronaldo
  • Berns Silvan Hefti 2021 im Duell mit Manchester Uniteds Cristiano Ronaldo
  • Foto: picture alliance/KEYSTONE | PETER KLAUNZER

„Unglaublich!“ HSV-Zugang Hefti spricht über seine Begegnung mit Ronaldo

Ab sofort werden die Karten auf der rechten HSV-Seite neu gemischt. Am Montagnachmittag stieg Neuzugang Silvan Hefti ins Mannschaftstraining ein und will die Woche nutzen, um sich direkt für einen Stammplatz zu empfehlen. Läuft alles nach Plan, wird der Schweizer dann am Samstag (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) gegen Hertha BSC sein HSV-Debüt feiern. Wie es dann weiter gehen soll, verriet er am Montag bereits vorab: „Es ist ein glasklares Ziel, dass der HSV den Schritt in die Bundesliga machen kann.“ 

Viel Zeit brauchte der 26-Jährige nicht, um sich zu akklimatisieren. Nachdem Hefti am vergangenen Donnerstag in Hamburg einschwebte, nutzte er sein erstes Wochenende gleich dazu, sich ein wenig umzusehen. Ein gemeinsames Abendessen mit HSV-Landsmann Miro Muheim in der Schanze verdeutlichte Hefti, was er zuvor schon ahnte: Er wird sich wohlfühlen in Hamburg.

Muheim dürfte dabei eine seiner wichtigsten Bezugspersonen werden. Gemeinsam kickten sie einst schon in St. Gallen, ehe sich die Wege trennten. Muheim landete vor zwei Jahren beim HSV, Hefti – nach Stationen in Bern, Genua und zuletzt auf Leihbasis in Montpellier – folgte nun. „Wir waren nicht die dicksten Freunde und hatten ein bisschen Kontaktpause“, verrät der Nachzügler. „Aber wir hatten immer ein gutes Verhältnis und haben jetzt vorab telefoniert. Ich freue mich darauf, einen Schweizer Kollegen zu haben.“

HSV-Zugang Hefti spielte schon in der Champions League gegen Ronaldo

Muheim wird Hefti eine Menge über den HSV erzählen können. Auch über den Druck, den es mit sich bringt, das Trikot mit der Raute zu tragen. Hefti (unterschrieb bis 2028 und kostet etwa 1,3 Millionen Euro Ablöse) aber fühlt sich so oder so gewappnet, gestählt durch den bisherigen Verlauf seiner Karriere.

Silvan Hefti kam vom CFC Genua zum HSV. WITTERS
Silvan Hefti kam vom CFC Genua zum HSV.
Silvan Hefti kam vom CFC Genua zum HSV.

„Ich habe schon einiges erlebt in meiner Karriere“, stellt er fest. Er kickte in San Siro gegen den AC Mailand, kreuzte in der Champions League mit Bern die Klingen mit Manchester United und Ronaldo. Vor allem die Duelle mit Portugals Superstar (2:1 im Hinspiel, 1:1 auswärts) blieben bei Hefti haften: „Er war eigentlich im Spiel nicht so schwer zu verteidigen, hat aber trotzdem sein Tor gemacht. Als Fußballer ist er unglaublich.“ Nur den Trikottausch, den verpatzte Hefti. „Da waren andere schneller“, sagt er augenzwinkernd.

Titelkampf in der Schweiz, Abstiegsängste in Italien oder Frankreich. Ein Mix, der Hefti druckresistent gemacht hat. „Mit Young Boys musstest du in der Schweiz immer gewinnen, in den größeren Ligen ging es eher gegen den Abstieg. Aber mir gefällt es besser, wenn man dominieren kann. Es macht ein bisschen mehr Spaß.“

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Dann ist er beim HSV ja richtig. Wenngleich Steffen Baumgart zum Start in Köln (2:1) den Gegner mit einer defensiveren Strategie überraschte, setzt der Trainer darauf, selbst agieren zu wollen. „Er ist eine Nummer in Deutschland“, sagt Hefti über seinen neuen Boss. „Ich bin gespannt, wie das dann in der täglichen Arbeit aussehen wird und freue mich darauf.“

Hefti will beim HSV als Spieler vorangehen

Geht es nach Hefti, wird er einer der Eckpfeiler des Teams, mit dem Baumgart den HSV in die Bundesliga führen will. Diese Herausforderung war für ihn entscheidend, um seinen bis 2026 laufenden Vertrag beim CFC Genua aufzugeben. „Wichtig war für mich, dass ich mich nicht nur fußballerisch weiterentwickeln möchte, sondern auch als Persönlichkeit auf und neben dem Platz. Das könnte sich decken mit dem, was der Verein von mir erwartet.“

Viele neue Eindrücke warten auf Hefti, der wie Muheim schon im erweiterten Aufgebot der Schweizer „Nati“ stand und für die Zukunft auf sein Debüt hofft. Aus Deutschland kennt er bislang lediglich die Leverkusener „BayArena“, wo er mit Bern in der Europa League kickte. Ein Stadion, das er wiedersehen will. Kommende Saison dann, nach dem möglichen Aufstieg.

Heftis Familie reiste am Montag nach Hamburg nach

Aber alles schön der Reihe nach. Erstmal will Hefti loslegen. Im Sauseschritt, wie er es bislang in seinen ersten Hamburg-Tagen tat. Passend dazu reisten am Montag auch seine Ehefrau und sein Sohn (neun Monate alt) zu ihm in die Hansestadt nach. Fehlt nur noch der sportlich überzeugende Einstieg. Rund zwei Wochen nach den HSV-Profis stieg Hefti in Genua in die Vorbereitung ein, Mitte Juli legten die Italiener wieder los. „Aber ich fühle mich fit“, sagt er und lächelt. Am Samstag will er es erstmals unter Beweis stellen.  

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