„Unglaublich“: Glatzel schwärmt nach Comeback – das ist sein HSV-Plan
So, als wäre er nun endlich wieder komplett mittendrin statt nur halbwegs dabei, fühlte sich Robert Glatzel am Dienstagnachmittag noch nicht wieder. Aber er strahlte, als er um kurz vor 14 Uhr an der Seite seiner Mitspieler auf den Trainingsplatz marschierte. Und er lächelte auch noch, als er um 15.27 Uhr auf dem Rückweg in die Katakomben einen Daumen nach oben in Richtung Kult-Fan Peter Dietz schickte. „Alles gut“, rief Glatzel und bestätigte das, was er schon kurz vorher über sein erstes Teil-Teamtraining seit vier Monaten gesagt hatte.
Um chronologisch zu bleiben: Der 31-Jährige absolvierte zuerst das lockere Aufwärmprogramm mit den Kollegen, anschließend war er auch bei einem Spielchen auf kleine Tore und beim „Schweinchen in der Mitte“ voll mit dabei. In der ersten HSV-Einheit nach dem 1:1 in Regensburg am Sonntag ging es entspannt zu, gewöhnlich ist an Tag zwei nach einem Spiel frei. Wegen der kurzen Woche – schon am Freitag steht das Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern an (18.30 Uhr, Liveticker MOPO.de) – durften die Profis diesmal aber direkt am Tag nach der Partie die Füße hochlegen.
Robert Glatzel erstmals wieder teils im HSV-Teamtraining
Am Dienstag wurde dann wieder gearbeitet, aber mit Auge, also reduzierter Intensität – ideal für Glatzel, der seit seinem Sehnenabriss Ende Oktober kein Teamtraining absolviert hatte. Wie in der Vorwoche angekündigt und von ihm sowie Trainer Merlin Polzin erhofft, war der Torjäger nun zumindest wieder in Teilen dabei und sagte hinterher: „Unglaublich schön. Heute Morgen, als ich aufgewacht bin, gestern schon, habe ich mich riesig drauf gefreut. Es war einfach richtig schön, auch wenn es nur ein bisschen war, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.“
Diese Maschine macht heute erstmals nach langer Reha-Phase wieder Teile des Teamtrainings mit. 9️⃣?#nurderHSV #Training pic.twitter.com/1HJLwPVQ2Z
— Hamburger SV (@HSV) February 18, 2025
Rund 30 Minuten lang trainierte Glatzel in der großen Runde mit, inklusive ihm waren es 22 Feldspieler. Dann ging es für ihn im individuellen Bereich weiter – unter Anleitung von Rehacoach Sebastian Capel, der auch Matheo Raab (nach Handbruch) und den angeschlagenen Immanuel Pherai unter seiner Obhut hatte. Glatzel absolvierte noch ein paar intensive Läufe und Sprints um einen Nebenplatz herum, dann kam der Ball hinzu und es waren Drehungen, Auftaktbewegungen und Schüsse auf ein kleines Tor zu sehen. „Es ist so einfach ein anderes Gefühl als mit Ball nur alleine zu trainieren“, beschrieb er hinterher. „Es hat mich unglaublich gefreut.“ Und seine HSV-Kollegen ebenfalls.
HSV-Torjäger Glatzel erklärt seine nächsten Schritte
Gegen Ende seines Trainingstags machte Glatzel noch einige Läufe mit dem zuletzt angeschlagenen Winter-Zugang Aboubaka Soumahoro, der 20 Minuten länger mit dem Team geübt hatte und dann auch individuell weiterarbeitete. Dann passte und schoss Glatzel noch ein paarmal gegen eine Betonwand, ehe er sich allmählich vom Rasen begab.
„Ich werde immer mehr rangeführt ans Teamtraining“, erklärte er die nächsten Schritte. „Es wird von Tag zu Tag geguckt, wie es vom Trainingsplan und -inhalt passt. Als nächstes kommen Zweikämpfe dazu und dann irgendwann volles Mannschaftstraining.“ Ziel sei, dass er täglich wieder „ein bisschen mehr mit der Mannschaft machen“ könne.
DFB-Geldstrafe für Emir Sahiti – keine Zusatzsperre
Als Glatzel um 15.25 Uhr für ein paar Bilder mit Fans stehenblieb und am Rande des Rasens Autogramme schrieb, waren die Stammspieler vom Sonntag bereits in den Katakomben. Planmäßig hatten Profis wie Emir Sahiti etwas früher Feierabend als die Reservisten. Die Reise nach Regensburg nahm für den Kosovaren ein unschönes Ende, nach seiner Gelb-Roten Karte ließ er sich zu einer obszönen Geste in Richtung der Heimfans hinreißen. Für diese Aktion wurde Sahiti, der am Montag eine Stellungnahme zum Vorfall abgegeben hatte, vom DFB-Kontrollausschuss nun mit einer Geldstrafe von 8000 belegt. Länger als ein Zweitliga-Spiel wird er dem HSV allerdings nicht fehlen.
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Gegen Kaiserslautern muss Polzin einen Ersatz für Rechtsaußen Sahiti finden, Ransford Königsdörffer ist der Favorit. Am 2. März in Paderborn kann der Trainer aber wieder auf Sahiti setzen. Ein Pflichtspiel-Comeback Glatzels schon beim SCP ist unwahrscheinlich, sein Plan ist und bleibt aber, im März wieder auf dem Feld eines Stadions zu stehen. Wenn es daheim gegen Düsseldorf (8. März) noch nichts wird, dann vielleicht in Magdeburg (14. März). „Ich bin sicher“, sagte Polzin in der Vorwoche, „dass wir Bobby in dieser Saison noch in zahlreichen Spielen sehen werden.“
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