Sebastian Schonlau fasst sich frustriert an den eigenen Kopf
  • Sebastian Schonlau, Noah Katterbach (r.) und Co. kassierten gegen Cardiff die erste HSV-Pleite der Vorbereitung.
  • Foto: WITTERS

„Unnötige Gegentore“: Platter HSV kassiert vorm Hütten-Abend drei Hütten

Pünktlich nach Abpfiff zog ein Unwetter auf, das den Mannschaftsabend des HSV in den Alpen womöglich etwas weniger angenehm werden lässt. Vor dem Besuch auf einer Hütte in der Gemeinde Jochberg kassierte der HSV am Sonntagnachmittag selbst drei Hütten – da noch bei strahlendem Sonnenschein und knapp 30 Grad. Die 0:3-Pleite gegen den britischen Zweitligisten Cardiff City war verdient, den offensiv ungefährlichen Hamburgern waren die Belastungen der bisherigen Trainingslager-Tage anzumerken. Einen Tag nach dem überzeugenden 4:2 gegen den FC Nantes setzte es daher die erste Niederlage der Sommer-Vorbereitung.

Ex-Leihgabe Ignace Van der Brempt, der nun zurück bei RB Salzburg ist, während der HSV auf der Suche nach einem neuen Rechtsverteidiger ist, nahm die 130 Kilometer Fahrtstrecke gerne auf sich, um in Bramberg seinen alten Teamkollegen gemeinsam mit seiner Freundin zuzugucken. Der Belgier konnte in der ersten Hälfte des Tests allerdings keine einzige richtige Torchance seines ehemaligen Vereins sehen. Yakou Meite (1.), Jamilu Collins (37.), den HSV-Coach Steffen Baumgart einst beim SC Paderborn trainierte, sowie Ollie Tanner (45.) hätten Cardiff gegen am sechsten Trainingslager-Tag über weite Strecken erschöpft wirkende Hamburger in Führung bringen können.

HSV verliert das Testspiel gegen Cardiff City FC mit 0:3

Baumgart schickte den HSV wie schon gegen den FC Nantes mit einer schwer zu durchblickenden taktischen Grundordnung ins Spiel, aus der Dreierkette im Spielaufbau mit spezieller Rolle für Nicolas Oliveira wurde gegen den Ball eine defensive Viererkette – in der Dennis Hadzikadunic den stabilsten Eindruck machte. Offensiv stach vor der Pause, erneut in Abwesenheit der noch nicht fitten Robert Glatzel und Davie Selke, kein HSV-Profi wirklich heraus. Der im Sturm aufgebotene U21-Stürmer Omar Sillah (20) hatte gegen kräftige Innenverteidiger wenig Chancen.

Bis zur 67. Minute dauerte es, ehe der eingewechselte und abermals sehr einsatzfreudige Bilal Yalcinkaya nach einem Steckpass von Adam Karabec die erste gute Gelegenheit für den offensiv leicht verbesserten HSV hatte. Da stand es aber schon 0:1: Cardiffs Rechtsaußen Ollie Tanner hatte nach einer Flanke am zweiten Pfosten blank gestanden und eingeköpft (47.). Nach einem langen Pass erhöhte Isaak Davies für die Waliser auf 0:2 (68.). Und nachdem ein abgefälschter Schuss des erneut auffälligen HSV-Youngsters Fabio Baldé knapp vorbeigegangen war (83.), markierte Callum Robinson nach einer unzureichend geklärten Ecke den Endstand zum 0:3 für den Championship-Klub (88.). Ein unterm Strich gerechtes Ergebnis.

Katterbach verweist auf harte Bedingungen beim HSV-Test

„Man muss sagen, dass es heute sehr, sehr anstrengend war bei dem Wetter“, befand Noah Katterbach nach Schlusspfiff – und dachte dabei auch ans Spiel vom Samstag zurück. Die meisten HSV-Profis hätten vom Vortag noch „60 Minuten im Tank gehabt“, sagte der Linksverteidiger und erkannte an: „Ich weiß nicht, mit welcher Fitness Cardiff ins Spiel gegangen ist, aber sie wirkten sehr frisch und haben es gut gemacht. Wir haben alles gegeben, was heute drin war.“ Fehlenden Einsatz durfte man dem HSV, in dessen Kader auch Keeper Matheo Raab (krank), Lukasz Poreba (Rücken), Anssi Suhonen (nach Faszienriss), Jonas Meffert und Ludovit Reis (beide Belastungssteuerung) fehlten, an diesem Sonntag wahrlich nicht vorwerfen – an die Grenze kam er gegen die „Bluebirds“ dennoch.

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„Wir haben unnötige Gegentore kassiert, würde ich sagen, die vielleicht bei einer gewissen Fitness nicht passieren“, suchte Katterbach nach einem Erklärungsansatz – und sah das Positive: „Ich denke, dass es heute ein Test war, der mental, wenn man nicht mehr viel im Tank hat, helfen soll. Dass man da probiert, trotzdem alles rauszuholen und mit der gewissen Einstellung an die Sache herangeht. Es war ein sehr intensives Spiel – und wir können trotzdem viel Positives mitnehmen.“ Es war nicht annähernd so viel wie gegen Nantes. Aber das war angesichts der Bedingungen verständlich. Der Laune vor dem Aufbruch zum Hüttenabend tat die erste Pleite jedenfalls kaum einen Abbruch.

So spielte der HSV in der ersten Halbzeit: Heuer Fernandes – Hadzikadunic, David (36. Seifert), Muheim – Elfadli – Oliveira, Pherai, Öztunali – Jatta, Sillah, Dompé

So spielte der HSV in der zweiten Halbzeit: Heuer Fernandes (61. Hermann) – Seifert (61. Ramos), Schonlau, Katterbach – Heyer, Pherai (61. Yalcinkaya) – Mikelbrencis, Karabec, Königsdörffer – Németh, Sillah (61. Baldé)

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