Davie Selke jubelt über den Sieg in Münster.

Davie Selke war in Münster der Matchwinner. Foto: WITTERS

„Vamooooos“: HSV feiert Masken-Mann Selke – der hat ein Elfmeter-Geheimnis

Für alle Fans des HSV ist das Wochenende bereits gerettet. Schöner als dieses 2:1 (1:1) in Münster kann ein Sieg kaum schmecken, denn erst in der vierten Minute der Nachspielzeit traf Davie Selke per Strafstoß zum verdienten Sieg. Der Torjäger mit der Maske wurde mit seinem Doppelpack zum Mann des Abends und nährte damit die Aufstiegshoffnungen des Vereins.

Sie wanderten unter Triumphgeheul in ihre Kabine im Preußen-Stadion, jedem HSV-Profi war die Bedeutung dieses Sieges bewusst. „Vamooooos“, schrie Dennis Hadzikadunic. „Yes, broooo“, brüllte Emir Sahiti. Und Davie Selke? Der konnte sich vor Gratulanten ohnehin kaum retten.

Polzin über Selke: „Froh, dass er Teil der Mannschaft ist“

„Davie ist durch die Energie, die er uns gibt, ein sehr wichtiger Bestandteil“, lobte Trainer Merlin Polzin. „Aber Davie ist auch abhängig von den Jungs, die ihn immer wieder mit Vorlagen füttern. Diese Mischung macht es aus, ich bin sehr froh, dass er Teil dieser Mannschaft ist.“

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Selke war es zu verdanken, dass sich der HSV für zumindest eine Nacht an die Tabellenspitze setzte. Und noch viel wichtiger: Die Hamburger triumphierten endlich mal wieder in einem kleineren Stadion der Liga, wo es ungemütlich ist und zieht. Das war in dieser Serie zuvor in Elversberg (2:4) und Ulm (1:1) nicht gelungen.

Selke glich kurz vor der Pause aus

Auch in Münster sah es zunächst nicht gut aus, weil der HSV fast die komplette erste Hälfte über enttäuschte. Lukas Frenkert traf per Kopf nach einer Ecke zur Preußen-Führung (24.). Dann aber kam, sah und traf Selke. Zunächst köpfte er nach Jonas Mefferts Flanke unmittelbar vor dem Wechsel zum Ausgleich ein (45.+3). Später dann, tief in der Nachspielzeit, nachdem Frenkert ihn zu Fall gebracht hatte, traf er per Strafstoß zum Sieg. Verdient, denn der HSV war in Durchgang zwei klar überlegen.



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Dass ausgerechnet Selke zum Matchwinner wurde, verlieh dem Abend eine besondere Note. Nur zwei Wochen nach seinem in Berlin erlittenen Jochbeinbruch lief der Angreifer mit einer Maske auf und jubilierte lachend: „Wenn es so weitergeht, behalte ich das Ding noch länger auf.“ Zwei, drei Wochen lang wird er sie aber ohnehin noch tragen müssen.

Wer dachte, die Maske würde den 30-Jährigen behindern, sah sich getäuscht. „Es war richtig gute Arbeit“, stellte er fest. „Wir haben sie ehrlicherweise zweimal angepasst, dass ich maximal gut gucken kann, und haben versucht, auch im Stirnbereich ein bisschen was wegzunehmen, damit ich mehr Stirn zur Verfügung habe. Für mich als Spielertyp ist das nicht ganz unwichtig.“

Selke übt Elfmeter regelmäßig nach dem Training

Spielentscheidend war aber letztlich sein rechter Fuß, mit dem er seinen Elfmeter zum Siegtor verwandelte. Kein leichter Schuss, so tief in der Nachspielzeit. „Aber ich war absolut überzeugt davon, dass ich ihn rein mache“, erklärte Selke. „Ich trainiere sehr, sehr oft Elfmeter. Dementsprechend war es für mich eine absolut entspannte Situation.” Dafür müssen auch die eigenen Torhüter mal länger auf dem Trainingsplatz bleiben, wie er verriet.

13 Treffer hat Selke nun bereits auf dem Konto und spielt die beste Profi-Saison seiner Karriere. Mit seinem Doppelpack in Münster brachte er den HSV der Bundesliga einen großen Schritt näher. „Wir wussten, was es für ein Spiel wird“, so Selke: „Ein Kampfspiel, man kann auch Drecksspiel sagen, mit vielen langen Bällen. Aber wir sind klar geblieben und haben bis zum Schluss daran geglaubt, dass wir das Ding gewinnen.“

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So kam es, Selke sei Dank. Dem Mann, der auch mit Maske trifft wie er will.

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