Die HSV-Talente Robin Velasco und Daouda Beleme im Duell mit Tommy Grupe vom VfB Lübeck
  • Daouda Beleme (r.) spielte in der Saison 2022/23 noch für die HSV-U21 – und in der vergangenen Rückrunde beim damaligen Gegner VfB Lübeck.
  • Foto: imago images/Lobeca

Vergessener HSV-Profi, Toptalente und vier Neue: U21 legt unter Favé los

Es ging 80 Minuten lang zur Sache. Das erste Training der Vorbereitung auf die neue Regionalliga-Saison der U21 des HSV, noch dazu mit einem neuen Coach und sehr vielen neuen Gesichtern. Vier Neuzugänge, zwei Keeper und insgesamt 22 Feldspieler. Darunter: einige Kicker, die man in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren schon mehr oder weniger häufig im Profi-Training gesehen hat. Tom Sanne war dabei. Otto Stange ebenso. Zudem Fabio Baldé, Bilal Yalcinkaya sowie Omar Sillah. Und ein HSV-Profi, den man fast schon vergessen haben könnte.

Vor exakt einem Jahr, am 22. Juni 2023, hatte Daouda Beleme beim HSV seinen ersten Profivertrag unterschrieben – bis Sommer 2025. „Davon habe ich schon als kleiner Junge geträumt, als ich beim SV Nettelnburg/Allermöhe mit dem Fußballspielen begonnen habe“, schwärmte der Stürmer, über den Sportdirektor Claus Costa aber auch sagte: „Wichtig ist, dass Daouda viel Spielzeit bekommt. Aus diesem Grund streben wir für die kommende Saison gemeinsam eine Leihe an.“ Und so kam es dann auch, weil Beleme altersbedingt nicht mehr für die U21 infrage kam.

Nach Leihen: Daouda Beleme hat beim HSV Profi-Vertrag

In der Hinrunde der Vorsaison lief Beleme leihweise für den FC Ingolstadt auf, kam in 22 Pflichtspielen auf drei Tore und einen Assist. Im Winter verließ der 23-Jährige die „Schanzer“ jedoch schon wieder – und wurde vom HSV innerhalb der Dritten Liga weiterverliehen, diesmal zum VfB Lübeck. Für den Absteiger brachte es der gebürtige Hamburger in den vergangenen Monaten und bis zum Saisonende auf 14 Einsätze, zwei Treffer und eine Vorlage.

Jetzt ist Beleme vorerst zurück beim HSV. Als Profi. Am Freitagvormittag mischte er allerdings erst einmal beim Auftakttraining der U21 mit, für die der Torjäger in den vergangenen Jahren in 49 Spielen starke 25-mal traf. Und theoretisch dürfte Beleme als einer von drei älteren Spielern auch künftig noch für Hamburgs Zweitvertretung in der Regionalliga auflaufen. Es gibt Ausnahmen wie den 22-jährigen Ware Pakia, der auch schon über der Altersgrenze liegt. Grundsätzlich hat man sich im HSV-Nachwuchs aber selbst auferlegt, dass die U21 auch wirklich eine sein soll.

Nach Umbruch: HSV-U21 startet mit Loic Favé ins Training

Was das nun für Beleme, den fast vergessenen Profi, bedeutet? Es ist kein Geheimnis, dass es beim zweimaligen U23-Nationalspieler von Burkina-Faso auch in diesem Sommer auf einen Abschied, eventuell erneut auf Leihbasis, hinausläuft. Womöglich darf Beleme mit Beginn der Vorbereitung auch noch mal bei Steffen Baumgart vorspielen, der Chefcoach der Profis hat aber auch Gefallen am drei Jahre jüngeren U21-Stürmer Omar Sillah gefunden.

Das, was Beleme, Sillah und Co. dem neuen Trainer der U21 am Freitag präsentierten, gefiel Loic Favé jedenfalls. Der Nachfolger von Pit Reimers leitete erstmals eine Einheit der Regionalliga-Truppe und ist zu Beginn der Vorbereitung darauf aus, Spielfreude innerhalb der Mannschaft zu entwickeln. Schließlich hat die U21 erneut und nicht nur auf dem Trainerstuhl einen Umbruch hinter sich – der zudem auch noch nicht ganz abgeschlossen ist.

Vier HSV-Zugänge – Stange, Yalcinkaya und Co. rücken auf

Zehn Abgänge (Stefen Mensah, Dennis Duah, Emmanuel Ntsiakoh, Theo Harz, Felix Paschke, Arlind Rexhepi, Malte Brüning, Bent Andresen, David Igboanugo, Niklas Tepe) stehen bislang vier externe Neuzugänge gegenüber: Rechtsverteidiger Timon Kramer kam von Union Berlin, Linksverteidiger Melvin Wiesnet von Mainz 05, Torwart Julian Brätz von Eintracht Frankfurt sowie Rechtsaußen Nilavan Prabakaran von Eintracht Braunschweig. Zudem rücken die U19-Talente Yalcinkaya, Stange, Baldé, Glory Kiveta und Davis Rath, die alle schon mal bei den Profis mitwirken durften, sowie Joel Agyekum, Benjamin Lamce und Alex Marques einen Jahrgang nach oben in die U21 des HSV. Omar Megeed hat unterdessen nach seiner Länderspielreise mit der ägyptischen U20-Nationalmannschaft noch etwas Sonderurlaub erhalten.

Die Truppe vom bisherigen Profi-Assistenten Favé testet in der Vorbereitung gegen den SV Eichede (30. Juni), gegen Holstein Kiels U23 (6. Juli), gegen Lokomotive Leipzig (12. Juli), gegen den Eimsbütteler TV (17. Juli) sowie gegen Viktoria Berlin (20. Juli), bevor Ende Juli der erste Regionalliga-Spieltag ansteht – vermutlich ohne Beleme auf dem Feld, dem HSV-Stürmer mit Profi-Vertrag – aber Stand jetzt ohne echte Perspektive.

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