Video-Schiri hilft: Filmreifer Auftritt gegen Regensburg! HSV wieder Spitze
So kann ein Jahr beginnen. Mit dem 3:1 (2:1) gegen Jahn Regensburg setzte der HSV seine Erfolgsserie aus dem Vorjahr fort, feierte den bereits vierten Sieg in Folge – und eroberte damit sogar die Tabellenspitze der Zweiten Liga zurück. Vorangegangen war ein filmreifer Auftritt, der durch zahlreiche Video-Pausen gekrönt wurde. Zumindest aus Sicht der Hamburger.
Einige Minuten nach dem Abpfiff, als die erste Euphorie und Anspannung von ihm abgefallen war, nahm auch Daniel Thioune Notiz von der neuen Ausgangslage. Da erreichte den Trainer die Nachricht von der 1:2-Pleite Holstein Kiels gegen den VfL Osnabrück, die den HSV zurück an die Spitze geführt hatte. „Ich habe jetzt auch mitbekommen, dass wir geklettert sind“, sagte er dazu nur lapidar. „Aber ich freue mich mehr über die Leistung meiner Mannschaft.“
Der HSV hat sich die Tabellenführung verdient
Die diente in der Tat dazu, die hohen Ambitionen des HSV zu untermauern. Konzentriert, energisch und jederzeit gewillt ging der HSV über weite Strecken der Partie zu Werke, das alles gegen einen wahrlich nicht enttäuschenden Gegner.
Der Lohn: Rang eins nach 14 Partien, die meisten Punkte der Liga (29), dazu die meisten Tore (30) und Siege (neun). Und seit gestern auch das größte Glück in Sachen Video-Entscheidungen.
Die Filmfest-Spiele im Volkspark. Gleich drei Mal wurde es richtig knifflig, jedes Mal musste der Video-Referee in Köln entscheiden. Und drei Mal fiel die Entscheidung zugunsten des HSV aus. Aber auch zurecht?
Drei Video-Szenen im Volkspark – lief da alles korrekt ab?
Szene eins: Nach Kinsombis Führungstor (21.) und Besuschkows Ausgleich (33.) ging es nach 39 Minuten erstmals hoch her. Kinsombi hatte den Ball am Boden liegend scheinbar aus der Hand von Jahn-Keeper Meyer zu Terodde gespitzelt, der zum 2:1 abstaubte (39.). Eine enge Kiste. Die Bilder aber belegten: Meyer hatte die Hand ganz kurz vom Ball genommen. Das Tor zählte, eine korrekte Entscheidung.
Szene zwei: Nach 62 Minuten zog Jatta auf und davon und traf zum 3:1. Abseits, lautete die erste Entscheidung. HSV-Sportdirektor Jonas Boldt aber wusste es besser, schrie während der Video-Überprüfung von der Tribüne: „Kannst den Ball in die Mitte legen, gleiche Höhe! Klares Tor!“ So war es dann auch. Hauchzart – aber richtig.
Szene drei: Den Hattrick perfekte machte Regensburgs nicht gegebener Anschlusstreffer (67.). Beste, der sehenswert traf, hatte Kittel zuvor regelwidrig vom Ball getrennt. Auch diese Entscheidung war richtig.
HSV-Trainer Thioune kritisiert die Video-Häufungen
Das war dann sogar Thioune trotz aller Erleichterung zu viel des Video-Spiels. „Wir hatten etwas Glück, weil alle Entscheidungen zu unseren Gunsten ausgefallen sind“, erklärte er. „Natürlich ist es gut, bei knappen Entscheidungen nachzusehen. Aber es war sehr viel, das brauchen wir in der Häufigkeit nicht.“
Ziemlich viel Stoff für einen Start ins neue Jahr, das so begann, wie es sich der HSV nicht besser hätte ausmalen können. „Wir haben eine gute Balance zwischen Fußballspielen und verteidigen können gezeigt, wie zuletzt schon in Karlsruhe“, bilanzierte Thioune. So startete der HSV auch in sein drittes Zweitliga-Neujahr mit einem Sieg.
Die Freude über den Spitzenplatz behielt Thioune für sich und nahm sie mit nach Hause. Doch der Trainer wird wissen: Ganz oben lebt es sich am besten. Vor allem, wenn man aufsteigen will.