Vom Co-Trainer zum Chef: Das sind die prominenten Vorbilder von HSV-Coach Polzin
Als der HSV am Montag das Aus von Cheftrainer Tim Walter veröffentlichte, stand vor allem die Frage im Raum, wer den Job nun übernehmen soll. Mit Merlin Polzin wurde eine überraschende Lösung präsentiert. Der bisherige Co-Trainer sitzt am Samstag beim nächsten Spiel in Rostock als Chef auf der HSV-Bank. Im besten Fall wird er mehr als nur eine Interimslösung. Kann das aber wirklich funktionieren?
Vom Co-Trainer zum Chef – für den HSV ist es ein komplett neuer Weg. Beweise, dass dieser durchaus sehr erfolgreich sein kann, gibt es bei anderen Vereinen hingegen einige. Das jüngste positive Beispiel kommt direkt aus der HSV-Nachbarschaft. Auch St. Pauli setzte nach dem Aus von Coach Timo Schultz Mitte der vergangenen Saison mit Fabian Hürzeler auf den bisherigen Co-Trainer. Für den damals 29-Jährigen war es die Chef-Premiere im Profi-Bereich. Er startete direkt voll durch, führte den Kiezklub aus dem Tabellenkeller bis an die Spitze der Zweiten Liga.
Hansi Flick wurde bei Bayern vom Co-Trainer zum Chef
Ebenfalls sehr erfolgreich gab es dieses Modell in den vergangenen Jahren auch in der Bundesliga – und das sogar direkt bei zwei Schwergewichten der Branche. Als Co-Trainer unter Niko Kovac hatte Hansi Flick im Sommer 2019 zunächst beim FC Bayern begonnen. Als Kovac vier Monate später gehen musste, bekam Flick den Chefposten, prägte eine extrem erfolgreiche Zeit und gewann unter anderem die Champions League.
Auch Borussia Dortmund ist diesen ungewöhnlichen Trainer-Weg zuletzt sehr erfolgreich gegangen. 2018 wurde Edin Terzic unter Lucien Favre Co-Trainer beim BVB. Für Favre war im Dezember 2020 Schluss, Terzic durfte bleiben und wurde zum neuen Chef gemacht.
Das könnte Sie auch interessieren: HSV-Trainersuche: Diese klare Tendenz ist jetzt erkennbar
Hürzeler, Flick und Terzic – drei prominente Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, die zeigen, dass der Wechsel vom Co-Trainer zum Chef durchaus eine große Erfolgsgeschichte sein kann. Genau diese will Polzin nun auch beim HSV schreiben. Von der sportlichen Führung im Volkspark bekommt er die volle Rückendeckung. Nun liegt es an ihm, was er daraus macht. „Ich finde das spannend“, sagt Zweitliga-Experte Torsten Mattuschka, der sicher nicht der Einzige ist, der ab sofort noch etwas interessierter auf den HSV schauen wird.