Stolpert Wüstefeld über Titel-Affäre? HSV-Boss wehrt sich gegen neue Vorwürfe
Der HSV-Finanzvorstand und die vielen Brandherde rund um ihn herum. Nahezu täglich sah sich Thomas Wüstefeld in den vergangenen Tagen mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Nun könnte die Luft für ihn dünner werden. Der Aufsichtsrat des Vereins, der in der Mehrheit bislang stets zu dem 53-Jährigen hielt, ist an Aufklärung interessiert – und Wüstefeld gefordert.
Am Samstag hatte das „Abendblatt“ mit einem Artikel für Aufsehen gesorgt, der Wüstefeld recht deutlich in den Bereich der Hochstapelei rückte. So gebe es keine hinreichenden, einsehbaren Belege dafür, wie der HSV-Vorstand seinen Professoren- und Doktortitel erworben habe. Bei Nachfragen soll sich Wüstefeld in Widersprüche verstrickt haben.
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Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet, dass es neben den bereits bekannten Millionenklagen wegen Untreue und Betrugs auch eine noch unter Vorbehalt stehende gerichtliche Verurteilung gebe und die Justizbehörde wegen des Verdachts auf illegalen Arzneimittelhandel aktiv geworden sei.
HSV-Aufsichtsrat stand bislang mehrheitlich zu Wüstefeld
Der siebenköpfige Aufsichtsrat, aus dem vier Kontrolleure bislang auf Seiten Wüstefelds standen, verfolgt all das aufmerksam und mit Interesse. Den Stab wollen die Räte weiterhin nicht über den Vorstand brechen, es gelte nach wie vor die Unschuldsvermutung. Nach MOPO-Informationen wünscht sich das Gremium allerdings geschlossen, dass Wüstefeld – insbesondere in Bezug auf seine Ehrentitel – intern für Klarheit sorgt und entsprechende Dokumente vorlegt. Bestenfalls in Eigeninitiative.
Schenkt man Wüstefeld Glauben, ist ihm daran gelegen. „Ich werde dazu, wenn es notwendig ist, detailliert Stellung beziehen“, kündigte er im NDR an. „Wir werden das alles sachlich aufarbeiten und dementsprechend anderweitig darlegen.“ Für ihn sei klar: „Ich habe studiert, ich habe dementsprechend meine Arbeiten gemacht.“
Kann der HSV-Vorstand die Wogen glätten?
Wüstefeld sieht sich als Opfer und spricht von „Sensationsjournalismus“. Es liegt in seiner Hand, dies zumindest intern zu belegen. Gelingt ihm das nicht, steht sein Job auf dem Spiel.