Wann kommt der erste Neue? Die wichtigsten Fragen vor dem HSV-Start
Nun legt auch der HSV wieder los. 36 Tage lang durften die Profis und Trainer Tim Walter im Winterurlaub entspannen, reisten in die USA, nach Sansibar, Dubai oder Costa Rica. Ab Montag nun gilt der volle Fokus der Vorbereitung auf die entscheidenden 17 Spiele der Rückrunde. Von Rang zwei aus startet der HSV ins Aufstiegsrennen 2023. Erreicht der Top-Favorit der Liga sein klar formuliertes und ersehntes Ziel und kehrt im Sommer in die Bundesliga zurück? Die MOPO beantwortet vor dem Trainingsauftakt im Volkspark vier wichtige Fragen, die die Fans beschäftigen.
Wie läuft der erste Trainingstag?
Um die Mittagszeit herum wird sich der Spieler-Parkplatz vor dem Volksparkstadion wieder füllen, dann ist der Winterurlaub der Profis auch offiziell wieder beendet. Ab 14 Uhr geht es dann auf dem Trainingsgelände zur Sache. Aller Voraussicht nach mit voller Kapelle: Bis einschließlich Sonntag hatte sich kein Profi abgemeldet, erstmals seit langer Zeit könnte der komplette Kader am Mannschaftstraining teilnehmen (mit Ausnahme des vom DFB gesperrten Mario Vuskovic). Möglich allerdings, dass mancher Profi, der vor dem Urlaub nach Blessuren individuell arbeitete (Heyer, Jatta, Leibold), auch am Montag noch einen Tick kürzertreten wird.
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Knapp vier Wochen bleiben dem HSV, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten. Zwar befinden sich alle anderen Zweitligisten längst wieder im Training. Dafür pausierte die Konkurrenz schon nach dem Hinrunden-Ende Mitte November deutlich eher als der HSV, der da noch seine USA-Reise absolvierte.
Wie geht es bei Vuskovic weiter?
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Doch beim HSV weiß jeder um den Ernst der Lage. Nachdem Mario Vuskovic’ A- und B-Proben positiv waren, gilt der Kroate als Doping-Sünder. In den kommenden Tagen wird er vom DFB Post erhalten und wissen, wann es zur Anhörung vor dem Sportgericht des Verbandes kommt.
Rein rechtlich ist die Faktenlage erst mal klar. Da Vuskovic als überführt gilt, würde er nun im Normalfall vier Jahre lang gesperrt werden. Kann der 21-Jährige belegen, dass er nicht absichtlich gedopt hat, besteht die Möglichkeit, die Strafe auf zwei Jahre zu reduzieren. Vuskovic allerdings hofft noch immer darauf, seine Unschuld beweisen zu können. Auch Verfahrensfehler seitens der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), die die Proben im September im Volkspark entnahm, und des DFB könnten ihm in die Karten spielen. Bislang nicht mehr als vage Hoffnungen.
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Vuskovic darf während seiner Sperre so oder so nicht weiter mit dem HSV trainieren. Der Januar dürfte für ihn – bezogen auf seine Karriere – zum Schicksalsmonat werden.
Wann kommen neue Spieler zum HSV?
Mit dem Start in die Rückrunden-Vorbereitung werden auch die Wege beim HSV wieder kürzer. Trainer Walter (47), Sportvorstand Jonas Boldt (40) und Scouting-Leiter Claus Costa (38) sind nun gemeinsam vor Ort und werden sich intensiv austauschen. Fest steht: Der HSV wird im Winter handeln und zuschlagen.
Seit Neujahr ist das Transferfenster geöffnet. Oberste Priorität genießt die Verpflichtung eines Vuskovic-Ersatzes für die Innenverteidigung. Fortgeschrittene Verhandlungen gibt es noch mit keinem Spieler, allenfalls leicht hinterlegtes Interesse – wie etwa bei Regensburgs Jan Elvedi (26), der allerdings nur Thema werden dürfte, wenn mehrere andere Stricke reißen. Möglich, dass Boldt seine guten Kontakte in die Bundesliga nutzt und einen Spieler leiht.
Und was ist mit einem neuen Stürmer, der als Backup für Robert Glatzel (28) taugt? Eigentlich wollte der HSV im Winter handeln. Das wenige zur Verfügung stehende Geld könnte nun allerdings komplett für den Abwehrbereich benötigt werden. Offen, ob da noch Kohle für den Sturm bleibt.
Wird Kittel wieder wichtig für den HSV?
Ganz gleich, wie es um seine Erfolgsquote in dieser Saison steht: Sonny Kittel ist einer der schillerndsten Spieler des HSV, weil er an guten Tagen wie kaum ein anderer die Fans verzücken kann. Das Problem: Von diesen Tagen gab es in der Hinrunde nur sehr wenige. Der Offensivmann, der am Freitag 30 Jahre alt wird, blieb ohne eigenen Treffer. Wird Kittel nun noch mal wichtig?
23 Pflichtspiele in Folge hat Kittel nicht getroffen, insgesamt 1525 Minuten. Das gab es in seiner Karriere noch nie. Doch alle Wechsel-Spekulationen wurden mit Beginn der Winterpause von Seiten des HSV dementiert. Kittel bleibt und steht vor einem wegweisenden Halbjahr. Im Sommer endet sein HSV-Vertrag, momentan ist eine Verlängerung mit dem Top-Verdiener (soll etwa 800.000 Euro pro Jahr einstreichen) schwer vorstellbar. Das könnte sich ändern, sollte Kittel wieder richtig zünden. Klar ist: Sind alle Profis fit, ist die Konkurrenz für ihn auf den in Frage kommenden Positionen groß. Neben Kittel spielt auch Tim Leibold (29) um einen neuen Vertrag.