Warum ein Winter-Transfer für den HSV so schwierig ist
Die Trainerfrage ist beim HSV geklärt. Nun rückt die Arbeit am Kader in den Vordergrund. Im Gegensatz zur Trainerbank soll es dort im Winter Veränderungen geben. Das ist jedoch alles andere als einfach. Der HSV braucht Spieler, die sofort helfen können, in das Team passen und nicht zu teuer sind. In der Vergangenheit hat das im Winter oft nicht geklappt.
In vier Tagen ist es soweit. Dann öffnet in Deutschland wieder der Transfermarkt. Die Ausgangslage beim HSV ist klar. Zumindest ein neuer Innenverteidiger und ein neuer Flügelspieler sollen im Winter kommen. Am besten schnell. Vor allem im Abwehrzentrum ist die Not durch die erneute Verletzung von Kapitän Sebastian Schonlau groß. Die Hamburger brauchen eine Soforthilfe. Wie schwierig das gerade im Winter ist, haben die letzten Jahren gezeigt.
HSV hat im Winter bisher stets neue Spieler geholt
In der Zweiten Liga hat der HSV nach der Hinrunde bislang immer einen der ersten drei Tabellenplätze belegt. Im Winter gab es dann aber trotzdem stets Veränderungen im Kader der Hamburger. Insgesamt acht Spieler hat der HSV in den vergangenen fünf Jahren im Winter geholt, sieben waren Leih-Spieler. Die entscheidenden Puzzleteile für den Aufstieg waren nicht dabei. Dafür gibt es mehrere Gründe.
In der Saison 2019/20 hatte es im Winter beim HSV die große Aufstiegs-Attacke auf dem Transfermarkt gegeben. Mit Joel Pohjanpalo, Louis Schaub und Jordan Beyer wurden damals gleich drei Bundesliga-Spieler geholt. Pohjanpalo lieferte mit neun Toren in 14 Spielen, dafür trafen aber die anderen Stürmer im Team nicht mehr. Am Ende holte der HSV in der Rückrunde trotz der „Verstärkungen“ sechs Punkte weniger als in der Hinrunde. Die Mischung im Team passte nicht mehr.
Andere Leihspieler wie Giorgi Chakvetadze (Saison 2020/21) und auch Javi Montero in der vergangenen Spielzeit kamen im Winter aus dem Ausland zum HSV. Auch das war ein Problem. Die Zeit, sie vernünftig zu integrieren, war viel zu kurz.
Noah Katterbach schlug beim HSV sofort voll ein
Wie es funktionieren kann, zeigte auf der anderen Seite vor einem Jahr Noah Katterbach. Der Verteidiger passte mit seiner Qualität und auch als Typ perfekt in das Team. Trainer Tim Walter schwärmte in der Rückrunde: „Wenn ich mir einen Spieler malen könnte, der im Winter dazukommt, dann würde ich Noah nehmen.“
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Gestoppt wurde Katterbach beim HSV letztlich nur von einem Kreuzbandriss. In diesem Winter steht der 22-Jährige erneut im Volkspark auf der Liste. Ob Köln ihn mit Blick auf die offene Trainerfrage und der Transfersperre auch ziehen lassen wird, ist jedoch fraglich.
Klar ist: Vor allem der deutsche Markt steht beim HSV in diesem Winter im Blickpunkt. Sportlich und auch charakterlich soll es am Ende passen. Im Zweifel erneut mit einem Leihspielern.