Corona-Experte löst im HSV-Vorstand Wettstein ab: Das steckt dahinter
Der erste Abgang beim HSV in diesem Jahr ist fix. Am Dienstag wurde der Vertrag von Vorstand Frank Wettstein mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Für die nächsten zwölf Monate wird Dr. Thomas Wüstefeld den Posten kommissarisch besetzen. Er war erst Ende November in den Aufsichtsrat gewählt worden, hatte dort direkt den Vorsitz übernommen.
Wie kam es zu der Entscheidung und was hat das für Folgen? Dass Wettstein den HSV nach über sieben Jahren verlassen wird, stand bereits seit gut zwei Monaten fest. Geplant war allerdings eigentlich, dass er noch bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit am 31. Mai im Amt bleiben wird. Nach mehreren Gesprächen in der Winterpause entschied der Aufsichtsrat nun, die Trennung sofort durchzuführen. Denn: Schon jetzt steht die Planung der Zukunft im Vordergrund. Und dabei gab es Zweifel, ob Wettstein noch mit dem gleichen Elan und Einsatz wie in den vergangenen Jahren seine Arbeit ausführen wird.
Der HSV will eine stabile Planung sichern
„Uns ist bewusst, dass wir aufgrund der aktuellen Corona-Welle und ihrer Folgen erneut vor einer großen Herausforderung stehen. Die Konsequenzen werden weit in die Zukunft Auswirkungen haben, darum wollen und müssen wir den Klub über den Sommer hinaus stabilisieren und die nächsten Entwicklungsstufen anpeilen“, sagt Wüstefeld, der in den nächsten zwölf Monaten zusammen mit Jonas Boldt als Vorstand das operative Geschäft leiten soll.
Jansen ist wieder Chef des HSV-Aufsichtsrats
Wüstefeld ist mit dem HSV eng verbunden. Im Oktober hatte der Unternehmer und Corona-Experte mit seiner Firma Calejo GmbH 5,11 Prozent der Anteile an der HSV Fußball AG von Klaus-Michael Kühne erworben, wenig später folgte seine Wahl in den Aufsichtsrat. Mit seinem Wechsel in den Vorstand lässt er sein Aufsichtsratsmandat nun erst mal ruhen. Marcell Jansen übernimmt für diese Zeit erneut den Vorsitz im Kontrollgremium.
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Eric Huwer, der zurzeit als Direktor Finanzen beim HSV tätig ist, soll das neue Vorstands-Duo Boldt/Wüstefeld unterstützen. Huwer gilt schon länger als ein möglicher Kandidat für den Vorstand. Ob er irgendwann aufsteigt, werden die nächsten Monate zeigen.
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Wettstein sagt zu seinem Aus: „Es war großartig, diesen Verein über sieben Jahre gestalten und mitverantworten zu dürfen. Es war mir eine Ehre.“