„Weiße Fahne gehisst“: Darum setzt Baumgart auf große HSV-Rotation
Steffen Baumgart liebt den DFB-Pokal, wie er selbst sagt. „Es ist ein Wettbewerb, in dem ich immer ein großes Ziel habe“, sagte der HSV-Trainer am Montag und meinte: das Finale. Der Weg dahin ist in dieser Saison noch lang, am Mittwochabend (18 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) wartet zunächst die zweite Runde beim SC Freiburg. Und auch wenn Baumgart um die große Stärke des Tabellenfünften der Bundesliga weiß, wird er seine Mannschaft auf einigen Positionen – und nicht nur im HSV-Tor – verändern. Das hat Gründe.
„Wir werden den einen oder anderen Wechsel vornehmen“, verriet Baumgart am Montag. „Und zwar nicht, weil wir ins Rotieren kommen, sondern weil wir einen sehr breiten Kader haben.“ Bei der 2:4-Pleite in Elversberg hatte er, mit Ausnahme der Aufstellung von Lucas Perrin anstelle des rotgesperrten Sebastian Schonlau, noch exakt die Startelf aufgeboten, die zuvor den 1. FC Magdeburg mit 3:1 geschlagen hatte. Baumgart entschied sich bewusst für wenig bis keine Veränderungen, weil ihm die Auftritte vor Elversberg gefielen. Jetzt aber ist es an der Zeit für Wechsel und Rotation, die über den Tausch von Daniel Heuer Fernandes zu Matheo Raab im HSV-Kasten hinausgehen wird.
Schonlau und Meffert im DFB-Pokal in der HSV-Startelf
„Es gibt einige Sachen, die wir uns überlegen. Die stehen aber alle noch nicht fest“, sagt Baumgart zwar, lässt aber manches schon durchblicken. „Auf Bascho werde ich nicht verzichten, wenn er spielen kann“, sagt der Trainer über Schonlau, der am Sonntag in der Liga gegen Nürnberg erneut gesperrt ist, im Pokal aber ran darf und das auch tun wird. Dafür könnte Daniel Elfadli eine Pause bekommen, dann würde Schonlau an der Seite von Perrin auflaufen. Und auch Jonas Meffert, der bei der SVE spät Gelb-Rot sah, wird in Freiburg wieder in der Startelf zu finden sein.
„Wir haben die beiden im Pokal noch dabei und sollten sie auch einsetzen“, betont Baumgart, der Schonlau und Meffert erst am Wochenende ersetzen muss – genauso wie den langzeitverletzten Robert Glazel. „Ich habe den Jungs aber gesagt: Letztes Jahr hätten wir wahrscheinlich die weiße Fahne gehisst, wenn die drei gefehlt hätten“, meint Baumgart. Jetzt hingegen habe er ein so großes Aufgebot, dass Anpassungen problemlos möglich seien. Immanuel Pherai, Adam Karabec und vor allem Bakery Jatta sowie Fabio Baldé sind die ersten Kandidaten. Denn Noah Katterbach, der zuletzt dreimal beginnen durfte und überzeugte, wird in Freiburg eine Startelf-Pause erhalten.
Katterbach erhält HSV-Pause – Trio fällt weiterhin aus
„Wir müssen bei Spielern wie Noah, die vorher nicht so viel gespielt haben, darauf achten, dass man da den Körper insgesamt im Auge hat“, denkt Baumgart an die Gesundheit von Profis wie Katterbach, die „in einer englischen Woche“ wie der aktuellen nicht jedes Spiel machen könnten. Zumal der Außenverteidiger in Elversberg eine Prellung am Becken erlitt, zudem ging Lukasz Poreba angeschlagen aus der Partie. „Aber das ist nichts Gravierendes und wird keinem am Spiel hindern“, gibt Baumgart hierbei Entwarnung. Auf ein Trio muss er dennoch weiter verzichten.
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Die schon länger angeschlagenen Dennis Hadzikadunic und Silvan Hefti übten am Montag erneut nur individuell mit und ohne Ball, genauso wie Emir Sahiti, der die Reise nach Elversberg wegen eines Schlags im Abschlusstraining nicht mit angetreten hatte. Der Bosnier, der Schweizer und der Kosovare werden auch gegen Nürnberg noch nicht wieder zur Verfügung stehen, sondern erst mit Blick aufs Spiel in Braunschweig (8. November) wieder zur Option. „Aber auch am Sonntag“, bleibt Baumgart wegen des FCN-Spiels entspannt, „werden wir gute Jungs drauf haben.“