Weiter mit Walter, aber mit Veränderungen! So erklären es die HSV-Bosse
Eine sachliche Analyse hatte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt nach dem letzten Hinrundenspiel in Nürnberg angekündigt. Man werde sich nicht treiben lassen und sich dafür so viel Zeit nehmen, wie nötig sein würde, um über die sportliche Zukunft des HSV zu entscheiden und die Frage: Hat Trainer Tim Walter eine Zukunft im Verein – oder nicht? Am Freitag wurde die Entscheidung, die sich bereits in den Tagen zuvor abgezeichnet hat, offiziell: Es geht in der Rückrunde weiter mit Walter!
Der HSV entscheidet sich damit gegen einen Trainerwechsel, wie er am Freitag nach der angekündigten internen Analyse verkündete. Diese sei „klar und deutlich“ ausgefallen, die Diskussionen zwischen Boldt, Claus Costa, dem Direktor Profifußball, und Walter „sachlich und dennoch intensiv“ gewesen.
Boldt: Analyse beim HSV „für uns alle wertvoll“
Wenngleich der Trainer derselbe bleibt, ziehen die Verantwortlichen nach eigenen Angaben Konsequenzen aus der sportlich nicht zufriedenstellenden Situation. Das Resultat der Besprechungen und Analysen sei ein vereinbarter Plan mit „verschiedenen Einzelmaßnahmen“ und „konkreten Veränderungen“, der ab der Rückkehr ins Training 2024 greifen soll. Um welche Maßnahmen und Anpassungen es dabei konkret geht, teilte der Verein nicht mit.
Lediglich die Themenbereiche umriss er: Neben sportlichen Zielen und äußeren Begleitumständen gehe es auch um Alltagsabläufe, „die leistungsfördernder gestaltet werden sollen“. Costa sagte, die Verantwortlichen seien „überzeugt, dass wir so die nächsten Schritte machen werden, um als Team noch stabiler, resilienter und erfolgreicher aufzutreten.“
Boldt nannte den Analyseprozess „für uns alle wertvoll“. Es sei „sehr gut, dass wir ihn im direkten Anschluss an die frischen Eindrücke der Hinrunde eingeleitet haben, ohne uns von Emotionen leiten zu lassen“. Tim Walter selbst sprach von „Luft nach oben“ und davon, dass die Mannschaft „fokussiert, mit klarem Plan und neuer Energie“ in die Rückrunde gehen werde.
In dieser wird es für den HSV, der aktuell auf dem dritten Platz hinter Holstein Kiel und dem FC St. Pauli steht, darum gehen, sein vorhandenes Potenzial konstanter und vor allem auch in Auswärtsspielen abzurufen. Damit dies gelingt und der HSV im sechsten Anlauf in die Bundesliga zurückkehren kann, dürfte Trainer Walter seine unkonventionelle Spielweise jedenfalls phasenweise anpassen (müssen) und seine Mannschaft pragmatischer einstellen. (max/sid)