Weitere Europacup-Spiele im HSV-Stadion? Das ist die Volkspark-Tendenz
Im vergangenen Jahr wurde der neuerliche Stadiondeal erst drei Wochen vor dem ersten Europa-League-Heimspiel von Dynamo Kiew im Volksparkstadion verkündet. Das war am 4. September 2024 – und am 25. September verlor der Klub aus der Ukraine mit 0:3 gegen Lazio Rom. Der Zeitraum, in dem die Tickets verkauft wurden, war knapp, vor allem aber die begrenzte Attraktivität des Wettbewerbs und der Teams sorgte dafür, dass zu Dynamos Premiere in Hamburg lediglich 7751 Zuschauer kamen. Und danach wurden es nicht mehr.
Das zweite Heimspiel der Kiewer im Volkspark fand vor 5338 Fans statt (ein 0:4 am 7. November gegen Ferencváros Budapest), das dritte vor 4456 (ein 1:2 gegen Viktoria Pilsen am 28. November) und beim vierten gab es dann noch mal einen neuen Minusrekord: Nur noch 3968 Besucher kamen am 30. Januar 2025 zur Partie gegen Rigas FS. Der Abschied aus dem HSV-Stadion wurde somit nicht nur wegen des Ausscheidens von Dynamo zu einem traurigen.
Im Schnitt 5378 Fans kamen zu Kiew-Spielen im Volkspark
Im Durchschnitt kamen lediglich 5378 Zuschauer zu den vier Hamburger Europapokal-Highlights in dieser Saison. Eine traurige Bilanz, die sich auch in finanzieller Hinsicht bemerkbar machte: So soll der HSV infolge der Stadion-Kooperation mit Dynamo ein überschaubares Minus gemacht haben, während der erfolgreiche Champions-League-Deal mit Schachtar Donezk aus der Vorsaison noch einen Gewinn von rund 1,4 Millionen Euro eingebracht hatte.

Schachtar hatte auf dem HSV-Gelände unter anderem den FC Barcelona empfangen und im Rahmen von insgesamt vier Auftritten im Volkspark (dreimal Champions-League-Gruppenphase, einmal Europa-League-Zwischenrunde) durchschnittlich 42.969 Fans angezogen. In dieser Saison trug Donezk seine Champions-League-Heimspiele nun aber in der Veltins-Arena des FC Schalke 04 aus – und nicht in der Arena des HSV, der sich über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gefreut hätte.

Schachtar entschied sich aber anders und der HSV stattdessen für Dynamo, das seine internationalen Heimspiele wegen des russischen Angriffskrieges auch nicht in der Heimat austragen konnte. „Wir hoffen, dass wir weiterhin zufriedene Zuschauer für internationale Wettbewerbsspiele im Volksparkstadion gewinnen und Zeichen der Unterstützung in die Ukraine senden können“, hatte HSV-Vorstand Eric Huwer den Solidaritätsgedanken, der dem finanziellen Mehrwert stets überwog, im September unterstrichen.
Derzeit ist kein weiterer Stadiondeal beim HSV in Planung
Ein halbes Jahr später sind Dynamos Gastspiele im Volkspark nun Geschichte – und momentan geht die Tendenz dahin, dass in der kommenden Spielzeit keine weiteren Europapokal-Partien in Hamburg steigen werden. Der Ist-Zustand kann sich zwar ändern, zumal weiter unklar ist, wann es gelingen wird, den Krieg zu beenden, weshalb Klubs aus der Ukraine auch in der Saison 2025/2026 wieder auf Heimspielstätten außerhalb der Landesgrenzen angewiesen sein könnten.
Derzeit aber führen die Hamburger Verantwortlichen keine konkreten Gespräche mit Vereinen. Das ist auch deshalb logisch, weil noch offen ist, welche ukrainischen Klubs ab dem Spätsommer überhaupt wieder europäisch antreten werden. Dynamo Kiew hat als aktueller Spitzenreiter der Premyer Liga zumindest gute Chancen auf den Europacup, könnte in der neuen Saison sogar Champions League spielen.
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Schachtar belegt momentan den dritten Platz, würde bei einer erneuten Teilnahme am internationalen Geschäft aber wohl erneut Gelsenkirchen bevorzugen. Zuletzt hieß es, dass der Klub aus Donezk dazu in Verhandlungen mit Schalke 04 stehen würde. Diese Saison soll der Zweitliga-Konkurrent des HSV rund zwei Millionen Euro dafür kassiert haben, dass er Schachtar seine Arena bereitstellte.
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