„Wie im Kindergarten!“ Sperre droht: HSV-Trainer Baumgart teilt gegen Schiris aus
Wenn es schlecht läuft, erlebt Steffen Baumgart am Sonntag sein vorerst letztes Spiel auf der HSV-Bank. Nicht etwa, weil der Trainer von einer Entlassung bedroht ist – doch nach bereits drei gelben Karten in dieser Spielzeit wäre der 52-Jährigen nach der nächsten Verwarnung gesperrt. Baumgart weiß um die Gefahr und lederte vor dem Auftritt gegen Nürnberg abermals gegen die Schiedsrichter.
Bereits am vergangenen Wochenende, nach dem 2:4 in Elversberg, fand der HSV-Coach deutliche Worte in Richtung des Unparteiischen Robert Kampka. „Ich finde den Kampka einfach nicht gut“, erklärte Baumgart, der im Saarland bereits sein drittes Saison-Gelb kassierte. Grundsätzlich gehen ihm viele Entscheidungen „auf die Eier“.
HSV-Trainer Baumgart sah schon drei gelbe Karten
Eine Tonlage, die sich am Freitag fortsetzte. „So, wie die Schiedsrichter jetzt pfeifen, bin ich mir relativ sicher, dass ich in dieser Saison auf jeden Fall gesperrt sein werde“, stellte Baumgart vor dem anstehenden Heimspiel lapidar fest, relativierte aber: „Ich hoffe, dass es noch nicht an diesem Wochenende passiert.“
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Seinem Ärger machte er allerdings erneut Luft und erkennt „einen Erziehungsauftrag“ von Seiten der Schiedsrichter. „Manchmal komme ich mir so vor, als sollen wir uns alle wie im Kindergarten bewegen. Das wird aber nicht passieren und deshalb bin ich mir sicher, dass ich gefährdet bin und es nicht durchhalten werde.“
Ex-St. Pauli-Trainer Hürzeler hält den deutschen Rekord
Dreimal erwischte es Baumgart in dieser Saison schon. Anders als bei Spielern, die erst nach fünf Verwarnungen für ein Spiel pausieren müssen, müssen Trainer ihre Strafe bereits nach vier Karten absitzen. Dem HSV-Coach droht damit sogar die Aufstellung eines neuen deutschen Rekordes. Den schnappte sich Ex-St. Pauli-Coach Fabian Hürzeler in der Vorsaison, als er am 19. Spieltag seine vierte Verwarnung kassierte.
Dass Baumgart nun bereits deutlich früher gefährdet ist, sorgt bei ihm für Unverständnis. Zwei seiner drei Karten (in Köln und Hannover) seien „nach Fehlentscheidungen der Schiedsrichter“ entstanden. In Elversberg hingegen habe er die Verwarnung nachvollziehen können: „Die habe ich mir wirklich verdient.“
HSV-Trainer Baumgart erhofft sich Nachsicht von Schiris
Für die nahe Zukunft appelliert der Coach an die Referees, etwas nachsichtiger zu sein. „Ich werde mich nicht verändern können, ich habe es auch gar nicht vor und wir wollen ja auch nicht im Fußball, dass wir jetzt alle brav durch die Gegend laufen“, meint der Trainer und stellt die Herangehensweise der Schiedsrichter erneut in Frage: „Ich habe jetzt ganz viele Kollegen, die eigentlich über Jahre nicht gefährdet waren. Die sind nun alle gefährdet. Also liegt es einfach an der neuen Situation. Ich glaube auch, dass die Schiedsrichter irgendwann wieder einen kleinen Schritt zurückgehen und vielleicht in manchen Situationen die Augen schließen.“
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Vorerst aber droht Baumgart eine Sperre. Und ein Rekord, den er niemals anstrebte. Ändern könne er sein Verhalten am Spielfeldrand aber nicht, auch gegen Nürnberg ist mit einem heißblütigen Baumgart zu rechnen: „Das geht auch nicht anders, weil ich viel zu sehr im Tunnel bin.“