Wieder nichts gegen Kiel: Nach 1:1 im Volkspark – Fans pfeifen den HSV aus
Geht’s gegen Kiel, geht beim HSV nicht viel – dabei bleibt es auch im vierten Zweitligajahr der Hamburger. Im siebten Vergleich mit Holstein gelang dem HSV erneut kein Sieg, das 1:1 (1:0) sorgte für tiefen Frust im Volkspark. Die HSV-Fans verabschiedeten ihre Profis mit gellenden Pfiffen.
Wieder nichts. Die nächste verpasste Chance im Volkspark, wo der HSV in dieser Saison erst eine Partie gewann. Und wie sich die Ereignisse doch ähnelten: Schon zuletzt gegen Düsseldorf verspielte der HSV ein zeitiges 1:0 und musste sich Pfiffe gefallen lassen. Auch diesmal wanderte das Gros der 39.543 Fans missmutig ab. Weil der HSV die Patzer der Konkurrenz nicht ausnutzen konnte und die große Chance verpasste, sich an die Aufstiegsplätze heranzuschießen.
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Personalsorgen herrschten vor dem Nordderby im Volkspark und so richtig wussten die Anhänger nicht, was sie vom HSV erwarten durften. Neben Linksverteidiger Leibold (Kreuzbandriss) fehlte wie befürchtet auch Keeper Heuer Fernandes (Knieprobleme). Für ihn feierte Ersatzmann Johansson sein HSV-Pflichtspieldebüt.
Kittel brachte den HSV früh in Führung
Dennoch: Es fing gut an, nachdem Kiels Pichler mit seinem Schuss an den linken Außenpfosten den HSV weckte (7.). Gleich der erste Stich des HSV saß: Alidou wurde im Strafraum von Korb zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß verwandelte Kittel sicher oben rechts zur Führung – das 1:0 (12.). Starke Aktion: Die HSV-Profis hoben in ihrem Jubel ein Trikot des verletzt fehlenden Leibold in die Höhe.
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Der HSV war zwar auch nach der Führung die tonangebende Mannschaft. Die Skepsis der Fans aber blieb, denn die besseren Gelegenheiten besaßen die auf Konter lauernden Gäste. Pichler zielte knapp vorbei (25.), dann musste Bartels zum 1:1 treffen, scheiterte aber am glänzend reagierenden HSV-Keeper Johansson (42.). Die erste Großtat des Schweden, der seine Freude darüber hinausschrie.
Direkt nach dem Wechsel glich Kiel zum 1:1 aus
Da deutete sich schon an, was direkt nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte passieren sollte. Einen erneuten Kieler Konter schloss Pichler nach Bartels Pass mit dem Ausgleich ab – 1:1 (46.).
Ein Schock für den HSV, dessen Fans ungeduldig wurden und der nun zunehmend verkrampfte. Dennoch besaß er die große Chance zum 2:1, doch der eingewechselte Kaufmann verzog aus acht Metern (60.).
Ex-HSV-Stürmer Arp wurde böse ausgepfiffen
Danach ging nicht mehr viel. Und viel fehlte nicht zum Sieg der Kieler, die die Lücken im Hamburger Defensivspiel mehrfach ausnutzten. Ex-HSV-Stürmer Arp, der bei seiner Einwechslung (69.) böse ausgepfiffen wurde, scheiterte an Johansson (71.). Holtby, noch ein Ex-Hamburger, schoss drüber (90.). Der Rest war Hamburger Frust. Und Pfiffe.
Eine neue Enttäuschung im Volkspark, weil der HSV den Schwung der Siege in Paderborn (2:1) und Nürnberg (4:2 nach Elfmeterschießen) nicht mitnehmen konnte. Und Fragen bleiben: Wieso warten die Hamburger auch nach zwölf Spieltagen noch auf einen rundum überzeugenden Auftritt? Warum sind die Profis nicht in der Lage, mit einer Führung im Rücken ihren Spielstil entsprechend anzupassen?
HSV-Profi Heyer: „Mehr war nicht verdient“
Letztlich eine Frage der Qualität. Das Gros der Fans hat dafür allerdings kein Verständnis. Defensivmann Moritz Heyer nannte das Kind nach dem Remis bei „Sky“ ernüchtert beim Namen: „Mehr wäre heute auch nicht verdient gewesen.“