„Will die Dinge auch durchziehen“: HSV-Trainer Walter macht Aufstiegs-Ansage
Schafft der HSV nach sechs Jahren in Liga zwei endlich die Rückkehr in die Bundesliga? Intern gab es nach der Hinrunde zumindest Zweifel. Entsprechend ausführlich wurde alles analysiert und dabei auch über die Zukunft des Trainers gesprochen. Das Ergebnis ist bekannt: Tim Walter darf weitermachen, muss aber jetzt beweisen, dass er das Team dauerhaft in die Erfolgsspur bekommt. Im Trainingslager in Sotogrande hat er erstmals ausführlich über alles gesprochen.
Für eine bessere Zukunft wurden beim HSV direkt zu Beginn der Winterpause verschiedene Maßnahmen festgelegt. Betroffen sind davon fast alle Bereiche. Im Mittelpunkt steht jedoch immer wieder die Arbeit des Trainers mit der Mannschaft. Walter muss in der Rückrunde jetzt unter anderem für eine bessere Stabilität in der Defensive sorgen und auch mehr aus der Offensiver herausholen. Die Problemfelder sind dem Coach bekannt. „Wir müssen noch effektiver vor dem Tor sein und auch noch konsequenter verteidigen. Ob bei Standardsituationen oder der Box-Verteidigung – es geht darum, noch genauer, noch konsequenter und noch zielstrebiger zu sein. Wir wollen immer besser werden, Das ist unser Anspruch“, sagt Walter.
Walter hatte „niemals“ Angst um seinen Job
Angst, dass er im Winter beim HSV seinen Job hätte verlieren könnte, hatte der Trainer nach eigenen Aussagen keine. „Niemals“, antwortet der 48-Jährige. Er habe stets das Vertrauen seiner Spieler und der Vorgesetzten gespürt. Auch Selbstzweifel gab es bei ihm keine. „Wenn ich mich einmal dazu entscheide, dann will ich die Dinge auch durchziehen“, so Walter. Mit Blick auf das Ziel Aufstieg fügt er hinzu: „Ich bin mir sicher, dass wir es dieses Jahr fertigmachen und am Ende die Nase vorne haben werden.“
Woher nimmt der Trainer seinen Optimismus? Und was ist im Vergleich zur vergangenen Saison, als er vom Aufstieg ebenfalls überzeugt war, diesmal anders? „Wir machen viele Dinge wirklich richtig gut, sind in der Relation zum letzten Jahr vielleicht nicht augenscheinlich und von den Werten her besser, aber wir sind ausgewogener. Und die Jungs sind gewillt, es noch besser zu machen“, meint Walter, der nun unter anderem auch daran arbeiten will, dass die individuellen Fehler weniger und besser verarbeitet werden. Ein entscheidender Punkt ist für ihn dabei, dass gerade von den älteren Spielern einerseits Verantwortung auf dem Platz übernommen wird, auf der anderen Seite darunter aber nicht die eigene Leistung leidet. „Es ist meine Aufgabe, dass ich den Jungs einiges abnehme, aber die Jungs können sich auch selber noch viel mehr gegenseitig abnehmen, ohne die eigene Leistung zu vernachlässigen. Da bin ich mir sicher, dass wir einen viel größeren Schritt gegangen sind als die Jahre zuvor.“
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Walter will mit einer positiven Ausstrahlung und viel Optimismus vorwegmarschieren. Dass die Trainer-Debatte schnell in Hamburg wieder heiß werden wird, wenn die ersten Ergebnisse in der Rückrunde nicht passen, ist dem Coach klar. Ein Problem hat er damit aber nicht. „Das ist doch ganz normal“, so Walter. „In Hamburg weht der Wind etwas rauer. Darum bin ich aber auf froh und stolz Trainer des HSV zu sein.“