Die Enttäuschung stand den HSV-Profis nach der Derby-Pleite gegen St. Pauli ins Gesicht geschrieben.
  • Die Enttäuschung stand den HSV-Profis nach der Derby-Pleite gegen St. Pauli ins Gesicht geschrieben.
  • Foto: WITTERS

Willkommen in der Realität, HSV und Tim Walter!

Jetzt kennt auch Tim Walter dieses HSV-Gesicht. Ausgerechnet beim Stadtderby erlebte er seine erste Pleite als Hamburgs Trainer. Dabei sollte diese Saison doch eigentlich alles besser werden. Die Realität sieht anders aus. Auf Walter und seine Mannschaft wartet noch viel Arbeit. Ob es am Ende für große Ziele reichen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt zumindest zweifelhaft.

Durch die erste richtige Reifeprüfung der Saison ist der HSV durchgerasselt. Oder wie Walter es sagt: „Wir haben einen vor den Latz geknallt bekommen.“

Wütende Fans im Stadion und viel Frust im Umfeld des Vereins waren das Ergebnis. Der große Jubel nach dem Saisonauftakt beim 3:1 auf Schalke ist komplett verstummt. Nun geht es in die andere Richtung. Dabei kann der Wille der Mannschaft bei der 2:3-Pleite gegen St. Pauli nicht mal abgesprochen werden. Am Ende fehlte es dem HSV diesmal einfach auch an der nötigen Qualität und dem richtigen Zusammenspiel auf dem Platz.

Walter sieht den HSV in der Findungsphase

Was hat die Derby-Pleite für Folgen? Muss sich der HSV damit abfinden, dass er nur noch die Nummer zwei in der Stadt ist? Ist der ehemalige Bundesliga-Dino mittlerweile nicht mehr als ein ordentlicher Zweitligist? „St. Pauli ist jetzt leider vorne, aber wir haben ja noch eine Weile Zeit, um das zu berichtigen“, meint Walter, der intern die Niederlage schonungslos und offen analysierte, nach außen stellt er sich vor sein Team und betont immer wieder, dass seine Mannschaft sich noch in der Entwicklung befinde und vor allem weiter Zeit benötige. Der Coach: „Wir sind am dritten Spieltag. Ich glaube, wir sind noch in der Findungsphase. Es geht darum, dass wir die Phasen, die wir nicht so gut gemacht haben, abstellen und aus den Phasen, die wir wirklich gut gemacht haben, mehr Kapital schlagen.“

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An seiner Spielidee hat Walter keine Zweifel. Er will weiter auf Mut und Risiko setzen. Dass das auch mal zu Gegentoren führt, ist für ihn grundsätzlich kein Problem. Nur so leicht wie jetzt gegen St. Pauli darf es der Gegner nicht haben. Walter: „Wir brauchen eine absolute Kompromisslosigkeit, was das Spiel gegen den Ball anbelangt.“

HSV ist noch keine Spitzenmannschaft

Zum Erfolg wird es letztlich nur führen, wenn alle Spieler auf dem Platz mitmachen. Gegen St. Pauli war das nicht der Fall. Den Beweis, ob wirklich alle dauerhaft dazu bereit sind, muss es erst noch geben. Fest steht: Eine Spitzenmannschaft in der Zweiten Liga ist der HSV in der aktuellen Verfassung sicher nicht. Die letzten Jahre haben allerdings auch gezeigt, dass man das vor allem in der zweiten Saisonhälfte sein muss. Allzu lange sollte die Findungsphase im Volkspark aber nicht mehr dauern.

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