HSV-Kapitän Sebastian Schonlau diskutiert im Stadtderby gegen St. Pauli mit Schiedsrichter Sven Jablonski
  • Künftig darf nur noch HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (l.) mit Schiedsrichtern wie Sven Jablonski diskutieren.
  • Foto: WITTERS

„Wir regen uns viel auf“: Jetzt spricht der HSV-Kapitän über die neue Mecker-Regel

Weil sie wussten, wie hart die Vorbereitung inklusive des momentan laufenden Trainingscamps in Österreich werden würde, schalteten die HSV-Profis in der Sommerpause auch mal komplett ab. „Ich habe den Ball gar nicht am Fuß gehabt“, verriet Sebastian Schonlau kürzlich. Wie seine Kollegen hat der Kapitän aber viel Fußball geguckt, die EM-Spiele natürlich, in denen sich eine neue Bestimmung etablierte: die Mecker-Regel mit den Referees, die es nun auch in den deutschen Ligen geben wird – und zu der Schonlau eine klare Meinung hat.

Das Lamentieren wird künftig zur Chefsache, das Turnier in Deutschland lieferte dem DFB ausreichend Argumente, um das Modell für alle Spielklassen zu übernehmen. Auch im deutschen Fußball dürfen künftig nur noch die Mannschaftskapitäne mit den Schiedsrichtern auf dem Platz diskutieren, beim HSV wird der alte, neue Spielführer Schonlau diesen Sonderstatus genießen. Und der Abwehrchef heißt diese Festlegung gut, wie er nun verriet.

HSV-Abwehrchef Schonlau findet neue Schiri-Regel gut

„Ich finde, es ist eine gute Regel“, sagt Schonlau und erinnert sich bei seiner Begründung an die Szenen von der EM: „Weil ich den Eindruck hatte, dass es den Spielfluss ein bisschen unterstützt, dass man weniger Trauben an Spielern hat, die um den Schiedsrichter herumstehen, die sich extrem aufregen, teilweise künstlich.“ Auch die Turnier-Linie der Referees, die bei Verstößen teils sehr schnell die Gelbe Karte an einen unberechtigten Motzkopf verteilten, hat Schonlau gefallen. „Natürlich konnte auch einer mal schreien oder so, aber es war nicht das komplett übertriebene Durchdrehen“, erklärt Schonlau. „Deswegen finde ich es sehr positiv.“

Dass auf ihn, den Hauptansprechpartner für die Unparteiischen und umgekehrt, nun noch mehr Verantwortung zukommt als in der Vergangenheit, glaubt Schonlau indes nicht. „Es ist gut, dass wenn vorne an der Eckfahne ein Foul ist, ich nicht von hinten direkt zum Schiedsrichter laufe, sondern dass es dann direkt weitergeht“, erläutert der 29-Jährige, der sich trotz der Regeländerung selbst nicht zu wichtig nehmen will: „Es ist nicht so, dass der Kapitän jede Situation kommentieren oder das Gespräch mit dem Schiedsrichter suchen muss.“

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Schonlau deutet aber an, dass die Einführung der Mecker-Regel noch mal in der HSV-Kabine angesprochen werden wird. „Denn man muss ehrlich sein: Wir meckern schon viel, wir Fußballer. Wir regen uns über viele Entscheidungen auf – berechtigt oder unberechtigt“, räumt der Innenverteidiger ein. „Deswegen sollten wir es zumindest thematisieren, damit die Jungs wissen: Wenn sie es machen, könnte es eine Gelbe Karte geben. Es wären viele unnötige Gelbe Karten, die das provozieren würde. Deswegen werden wir sicherlich drüber sprechen.“

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