„Wollen konsequent sein“: Polzin erklärt Bank-Strafe für einen HSV-Profi
Nach den Eindrücken aus der Vorbereitung deutete vieles darauf hin, dass Emir Sahiti beim Jahresstart gegen den 1. FC Köln (1:0) in der HSV-Startelf stehen würde. Doch es kam anders, statt des Kosovaren durfte Bakery Jatta beginnen und Merlin Polzin erklärte seine Entscheidung nach dem Heimsieg anhand der verschiedenen Stärken der beiden Flügelspieler. Die „Bild“ berichtete dann aber davon, dass Sahiti aus der Anfangsformation gestrichen wurde, weil er am Spieltag zu spät kam. Das bestätigte Polzin nun – und erklärte die Bank-Strafe.
Vorweg: Sahiti kam nicht bei der Busabfahrt vom Teamhotel in Richtung Stadion zu spät. Vielmehr verpasste er am Samstagmorgen die festgelegte Treffpunkt-Zeit für das sogenannte Anschwitzen, das die Profis einige Stunden vor dem Anpfiff am Abend (20.30 Uhr) körperlich aktivieren soll. Den Beginn der Einheit erwischte Sahiti auch pünktlich, nur vorher war er nicht rechtzeitig in den Katakomben – weil er sich laut „Bild“ in der Termin-Liste verguckt haben soll. „Er war ein bisschen zu spät am Treffpunkt“, sagte Polzin nun. „Er war aber pünktlich draußen beim Training.“
Sahiti am Spieltag zu spät bei Treffpunkt zum Anschwitzen
Das half dem 26-Jährigen, der seinen Startelf-Platz eigentlich sicher hatte, dann aber auch nicht mehr. Polzin strich Sahiti in Absprache mit dem Trainerteam und einigen HSV-Spielern kurzfristig aus der vorgesehene Aufstellung. „Da wollen wir konsequent sein. Wir haben Werte und Vorstellungen, wie auch das Drumherum funktionieren muss“, erklärte Polzin die Maßnahme am Dienstag nach dem ersten Training der Woche. „Das war da nicht gegeben. Das haben wir mit ihm und der Mannschaft geklärt, dann war es aber auch abgehakt.“ Stattdessen durfte Jatta starten.
Ganz aus dem Kader wurde Sahiti zur Strafe aber nicht gestrichen. Er saß auf der Bank und wurde bereits in der 57. Minute für den blassen Jatta eingewechselt. Spätestens damit war die unglückliche Angelegenheit um den Sommer-Zugang, der frischen Wind ins Spiel brachte, erledigt. „Das war am Samstag ehrlicherweise auch schon gegessen“, sagt Polzin gar mit Blick auf die Stunden vor dem Anpfiff. Das Ziel des Teams sei es gewesen, nicht „zu viel Energie darauf zu verschwenden, was das Köln-angeht“. Und inzwischen, betont der Coach, „ist es gar kein Thema mehr“.
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Das bedeutet auch: Wenn die Trainingsleistung von Sahiti in dieser Woche wie zuletzt stimmt und wenn ihm nicht erneut ein solches Malheur passiert, dann steht seinem Startelf-Einsatz am Samstag (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) bei Hertha BSC „nichts im Wege“, wie Polzin sagt. Mit dem Nachsatz: „Wie bei allen anderen auch.“