Jonas Meffert breitet die Arme vor den HSV-Fans aus

Glänzte vor dem 1:1 im Spezialgebiet von Jean-Luc Dompé (r.): HSV-Vorlagengeber Jonas Meffert Foto: imago images/HMB-Media

Zauberhaft auf dem Platz, schlagfertig in den Katakomben: HSV-Profi Meffert punktet

Jonas Meffert hat ein sehr gutes Gedächtnis. Es ist nicht nur so, dass der Abräumer das Geschehene wenige Minuten nach dem Abpfiff präzise analysieren und einordnen kann – das stellte er auch am Freitagabend nach dem 2:1 (1:1) in Münster wieder unter Beweis. Meffert kann sich in den Momenten der größten Emotionen aber auch daran erinnern, was vor dreieinhalb Jahren passiert war. Entsprechend schlagfertig präsentierte er sich, als er im Preußenstadion auf seine butterweiche Flanke vor dem 1:1 durch Davie Selke angesprochen wurde.

Den Vergleich mit Manni Kaltz, dem Erfinder der Bananenflanke, erwiderte Meffert zunächst mit einem Lachen. Die Behauptung, man habe ihn noch nie so schön flanken sehen wie in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Münster, widerlegte er jedoch mithilfe seiner Erinnerung: „Ich habe mal eine Flanke auf Bobby (Robert Glatzel; d. Red.) gespielt gegen Nürnberg, die war ziemlich ähnlich. Das war in meiner ersten HSV-Saison, ich habe es noch im Kopf.“ Diese Flanke sei auch „schön“ gewesen: „Bobby macht ihn rein, Leibe (Tim Leibold; d. Red.) kommt noch fast ran.“

Meffert flankte perfekt auf Selke – wie 2021 auf Glatzel

Es geschah am 26. September 2021, in Mefferts achtem Pflichtspiel für den HSV: Da kam der Sechser nach einer Ecke im rechten Halbfeld an den Ball und spitzelte diesen aus dem Stand in Richtung des zweiten Pfostens, wo sich Glatzel positioniert hatte. Der Stürmer köpfte damals gegen den FCN den 1:1-Ausgleich (34./ Endstand 2:2). Und nun, fast dreieinhalb Jahre später, war es Glatzels Sturmkollege Selke, der in Münster eine perfekte, weil gefühlvolle Hereingabe Meffers von halbrechts aus verwertete. Hinter die Abwehrkette gespielt, war sie nicht zu verteidigen.



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„Ich wusste, dass Davie eher lang steht“, hob Meffert den Laufweg des Doppeltorschützen hervor. Dass seine Flanke dann derart perfekt gekommen sei, „ist wahrscheinlich auch ein bisschen Glück“, gab sich der Vorbereiter bescheiden. „Und Davie macht es dann überragend.“ Selke erzielte im Preußenstadion damit zunächst sein 13. Tor im 22. HSV-Pflichtspiel. Und Meffert, der überraschende Torbutler, bereitete in seiner 127. Partie mit der Raute auf der Brust zum elften Mal einen Treffer vor. Die Sahneflanke gegen Nürnberg war damals sein zweiter HSV-Assist.

Elfter HSV-Assist für Meffert: „Ich bin unfassbar glücklich“

„Am Ende bin ich einfach nur unfassbar glücklich, dass wir heute drei Punkte geholt haben“, wollte der Zauberfuß von Münster nicht lange über sich selbst sprechen. Vielmehr lobte Meffert, der als Taktgeber und wie gewohnt mit großer Ballsicherheit überzeugte hatte, neben der Mannschaftsleistung auch Kopfball-Ungeheuer Selke: „Man muss sagen: Sein Kopfballspiel ist wirklich Top-Top-Niveau. Ich glaube, da gibt es in Deutschland wenige, die besser köpfen können als Davie.“ Nicht einmal Glatzel, für den er am 26. September 2021 mustergültig serviert hatte?

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„Das sollen die unter sich ausmachen“, antwortete Meffert und lachte wieder. „Aber Davie hat wirklich ein sehr gutes Kopfballspiel – und ich glaube, das weiß auch jeder.“ Weil Meffert das wusste und da seine Hereingabe auf den Kopf des 30-Jährigen punktgenau war, kam der HSV zurück ins Spiel (45.+3) – und legte so den Grundstein für den Sieg. „Schön, dass wir heute gewonnen haben“, war Meffert erleichtert. Und wie schön war seine Flanke am Freitag bitte?

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