Zwei besondere Gesten: Wie die HSV-Zugänge in der Kabine ankommen
Dass sich Adedire Mebude und Alexander Røssing-Lelesiit schon nach wenigen gemeinsamen HSV-Tagen bestens verstehen, zeigte sich am Freitag bei der Platzbegehung im Preußenstadion. Der 20-jährige Schotte zeigte dem 18-jährigen Norweger etwas auf seinem Smartphone, anschließend lachten sie zusammen. Die Chemie stimmt, auch mit den Winterzugängen. Das bestätigte ein anderer HSV-Profi schon vor dem 2:1-Sieg in Münster – und das untermauerten am Freitagabend dann auch zwei im Fernsehen nicht zu sehende Gesten.
Sie sprangen und tanzten, strahlten und jubelten ausgelassen – auch wenn sie beide nicht gespielt hatten. Wenn man Mebude nach dem Auswärtssieg beobachtete, konnte man aber denken, dass die Leihgabe vom KVC Westerlo soeben ihren zweiten Einsatz für den HSV hinter sich gebracht hatte. Denn Mebude hatte die Winterjacke und den Pullover, die er auf der Auswechselbank im drei Grad kalten Münster noch getragen hatte, nach Abpfiff abgestreift.
Adedire Mebude jubelte ausgelassen vor den HSV-Fans
Und so hüpfte er vor der Gästekurve in kompletter Spielmontur hin und her. Wenn schon später Sieg, denn schon im kompletten Auswärtsoutfit mitfeiern, könnte sich Mebude gedacht haben. Und nach der Jubeleinlage suchte er die Aufwärmklamotten auch nicht mehr auf, stattdessen lief er wie vorher auf dem Rasen mit dunkelblauem Trikot und kurzer Hose sowie Stutzen in derselben Farbe durch die Katakomben. Was die Aktion zeigt: Mebude fühlt sich im HSV-Outfit bereits pudelwohl. Und auch im neuen Team, dessen Erfolg ihm direkt wichtiger war als eigene Spielzeit.
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„Es ist nicht so schwer für die Jungs, hier bei uns reinzukommen“, hatte Ludovit Reis schon vor der Münster-Reise im „Spieltagscheck“ des HSV über die Winterzugänge gesagt. „Sie sind sehr gut angekommen.“ Mebude ist jetzt seit fast zwei Wochen Teil des HSV, Røssing-Lelesiit und Aboubaka Soumahoro stießen erst vor einer Woche dazu. Aber Reis sagt: „Die Jungs haben schon eine gute Connection. Der eine (Soumahoro; d. Red.) spricht Französisch und ist mit Dompé oder Willy Mikelbrencis. Der andere (Røssing-Lelesiit; d. Red.) ist auch gut in der Mannschaft.“
Røssing-Lelesiit schrie seine Freude vor HSV-Bank heraus
Auch Røssing-Lelesiit wurde am Freitag nicht eingewechselt, der Kaderpremiere beim HSV folgte also nicht sofort sein Pflichtspieldebüt. Aber auch der Skandinavier bewies schon, wie viel Power in ihm steckt und dass es leicht fallen kann, sich sofort mit dem HSV zu identifizieren. Denn nachdem Davie Selke tief in der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer erzielt hatte (90.+4), sprang Røssing-Lelesiit auf, drehte sich an der Seitenlinie um und schrie vor der Auswechselbank seine Freude in Richtung Tribüne hinaus. Ebenfalls eine besondere Geste nach fünf HSV-Tagen.
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Vizekapitän Reis bekam davon am Freitag nichts mit. Der 24-Jährige saß in Münster zunächst neben Mebude auf der HSV-Bank, wurde anders als der Flügelflitzer und Røssing-Lelesiit jedoch eingewechselt und erlebte den späten Lucky Punch auf dem Platz mit. Weil Soumahoro unter der Woche in einem seiner ersten HSV-Trainings Schmerzen verspürt hatte, war der 19-Jährige gar nicht mit zum Preußenstadion gereist. Auch mit Blick auf Soumahoro hatte Reis aber bereits vor Münster gesagt: „Das ist einfach geil zu sehen, dass sie sich so wohlfühlen in der Mannschaft.“ Die drei Neuen kommen also an in der HSV-Kabine. Das haben auch die beiden Gesten vom Freitagabend bewiesen.
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