Zwei Lichtblicke, zwei Pechvögel: Wie geht‘s mit den HSV-Leihspielern weiter?
Sie gingen, zu verschiedenen Zeitpunkten und für eine unterschiedliche Dauer, um stärker zum HSV zurückzukommen. Der Stammklub freut sich auf einen gereiften Profi, ebenjener selbst erhält wichtige Spielpraxis auf seinem weiteren Karriereweg, und der aufnehmende Klub bekommt eine hoffentlich einschlagende Verstärkung. So ist er, der Geist von Leihgeschäften, der im Falle des HSV in diesem Jahr in zwei Fällen aufging – in zweien aber auch nicht.
Aaron Opoku: Auch Tim Walter fand trotz drückenden Schuhs auf den offensiven Außenbahnen im vergangenen Sommer keine Verwendung für den 22-Jährigen. Als die Saison vier Spieltage alt war, wurde Opoku verliehen – das dritte Mal in Serie. Nachdem er in den Vorjahren bereits sein Glück bei Hansa Rostock und Jahn Regensburg versucht hatte, führte seine Leih-Reise diesmal zum VfL Osnabrück. Den Rassismus-Eklat um Opoku ausgeklammert wurde der Deal zum vollen Erfolg. Mit 31 Drittliga-Spielen, drei Treffern, 15 Vorlagen und einer gehörigen Portion Selbstvertrauen wird der gebürtige Hamburger zum Trainingsstart am 18. Juni in den Volkspark zurückkehren.
Nach einer „aufregenden und lehrreichen Zeit“ Zeit in Osnabrück, wie Opoku auf Instagram wissen ließ, wird er bald erneut um seine HSV-Chance kämpfen. Dass auf den offensiven Flügeln Bedarf herrscht, ist ein offenes Geheimnis, offen, welche Rolle Opoku in den entsprechenden Planungen einnehmen soll. Bei den HSV-Profis bringt es der ehemalige U20-Nationalspieler bisher nur auf eine Einsatzzeit von sage und schreibe einer Minute.
HSV: Opoku und Heil überzeugen bei Leih-Klubs
Ogechika Heil: Der zwei Jahre jüngere Heil lief 2020/2021 immerhin schon sechsmal für den HSV auf. Bei ihm stand im Gegensatz zu Opoku letzten Sommer aber schnell fest, dass er andernorts Spielpraxis sammeln solle. Und nicht nur das, beim niederländischen Erstliga-Klub Go Ahead Eagles erzielte der 21-Jährige sein erstes Profitor und half in 28 Einsätzen dabei, dass sein Leihklub als Eredivisen-13. die Klasse hielt. Auch Heil könnte die offensive HSV-Lücke auf den Außen künftig mit seiner Schnellig- und Wendigkeit füllen, richtig vorspielen konnte er unter Walter vor seinem Abschied aber bisher nur in wenigen Trainingseinheiten.
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Dass sich die Leihen von wenig spielenden Akteuren aber nicht immer als kompletter Erfolg erweisen, beweisen die Fälle zwei anderer Akteure – wenngleich sie selbst teils nur wenig dafür konnten.
HSV-Leihen von Meißner und Amaechi verlaufen glücklos
Robin Meißner: Wo Ex-Coach Horst Hrubesch dem Stürmer zur Ende der Spielzeit 2020/2021 das Vertrauen schenkte, fand Walter nur selten nachhaltige Verwendung für Meißner. Ein halbes Jahr lang schauten sich das alle Parteien an, dann verschlug es den 22-Jährigen im Winter nach Rostock. „Wir wünschen Robin viel Erfolg und hoffen auf viel Spielzeit im Hansa-Trikot“, sagte seinerzeit Sportdirektor Michael Mutzel mit Blick das nun wieder endende Leihgeschäft – doch bekommen hat Meißner sie nicht wirklich, auch wegen einer Corona-Infektion lief der gebürtige Hamburger nur achtmal für die „Kogge“ auf.
In seiner ersten Partie für Hansa traf er gegen Werder Bremen direkt, weitere sollten aber nicht mehr folgen – auch nicht am letzten Spieltag gegen den HSV, als der Angreifer zuschauen musste. Es müsste schon viel passieren, dass Walter seine Meinung zu Meißner schlagartig verändern wird.
Xavier Amaechi: Für den Engländer lief es noch bitterer. Seine Leihe zum Karlsruher SC in der Rückrunde 2020/2021 war schon nicht gerade erfolgsgekrönt, bei den Bolton Wanderers kam Amaechi dann seit vergangenem Sommer nur zehnmal von Einsatz. In insgesamt 46 Liga-Spielen hätte er das zu seiner und zur Freude des HSV tun können, doch erst brach sich der 21-Jährige den Mittelfuß, nach seiner Genesung setzte ihn später dann auch noch eine Oberschenkelzerrung außer Gefecht.
2,5 Millionen Euro ließ sich der HSV das einstige Arsenal-Talent im Sommer 2019 kosten, im kommenden Jahr läuft sein Vertrag aus. Sein endgültiger Abschied aus Hamburg scheint sicher – und damit auch ein enormer finanzieller Verlust.