• Firat Arslan schwer angeschlagen in seiner Ringecke.
  • Foto: imago images/Eibner

Irres Drama im Box-Ring: Hamburger Promoter wirft unerlaubt Handtuch – dann gibt’s Zoff

Er wollte der älteste Box-Weltmeister aller Zeiten werden! Doch der Weltrekordversuch von Firat Arslan im Ring der EWS-Arena in Göppingen endete nicht nur auf dramatische, sondern auch auf kuriose Art und Weise. Nach der Niederlage des 49-jährigen Cruisergewichtlers im WM-Kampf gegen den 22 Jahre jüngeren Südafrikaner Kevin Lerena gab es einen handfesten Zoff.

5000 Zuschauer waren Zeuge, wie nach 1:17 Minuten der sechsten Runde plötzlich aus Arslans Ecke ein Handtuch in den Ring flog. Das Zeichen der Aufgabe. Zuvor hatte Arslan schwere Treffer von IBO-Champion Lerena kassiert und war ins Taumeln geraten.

Firat Arslan (l.) und der Hamburger Promoter Erol Ceylan, ein guter Freund.

Firat Arslan (l.) und der befreundete Hamburger Promoter Erol Ceylan nach dem Abbruch des Kampfes.

Foto:

imago images/Pressefoto Baumann

Ringrichter Leszek Jankowiak brach den Kampf nach dem Handtuchwurf ab und der Titelverteidiger wurde zum Sieger durch technischen K.o. erklärt.

Handtuch-Wurf von Promoter Ceylan aus dem Zuschauerbereich

Kurios: Das Handtuch war nicht von einem Teammitglied aus Arslans Ecke geworfen worden, sondern von seinem befreundeten Hamburger Promoter Erol Ceylan, Chef des EC-Boxstalls, der als Zuschauer am Ring saß.

Ex-Weltmeister Arslan, der jahrelang für den früheren Hamburger Universum-Boxstall von Klaus-Peter Kohl gekämpft hatte, war stinksauer und kritisierte die Aktion von Ceylan.

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Firat Arslan sauer auf Ceylan: „Das geht so nicht!“

„Er gehört nicht zu meinem Team. Es ist traurig, dass der Kampf so endet“, zürnte der muskelbepackte Ring-Routinier. „Ich schätze Erol als Mensch, ich weiß, dass er an meine Gesundheit gedacht hat. Aber so geht das nicht.“

Ceylan verteidigte seine Aktion, die er als spontan bezeichnete. Sein Freund Arslan wäre anderenfalls schwer K.o. gegangen, so der Hamburger Promoter. Arslan wiederum beharrte darauf, noch verteidigungsfähig gewesen zu sein: „Meine Deckung war noch oben.“

Firat Arslan wollte Alters-Weltrekord brechen

Das Kampfgericht beurteilte den Handtuchwurf als regelkonform, da Ceylan zum erweiterten Team des Boxers gehöre.

Arslan war schwer in den Kampf gekommen, hatte sich zunächst hinter seiner Deckung verschanzt, in Runde vier aber einige gute Treffer gelandet. In Runde sechs musste er selbst schwere Schläge einstecken, die Ceylan auf den Plan riefen.

Mit einem Sieg gegen Lerena hätte der 49 Jahre und 133 Tage alte Arslan den Rekord von US-Box-Legende Bernard Hopkins gebrochen, der 2013 im Alter von 48 Jahren und 53 Tagen nochmals Weltmeister geworden war.

So aber könnte das Drama von Göppingen zugleich Arslans letzter Kampf gewesen sein. „Es ist gut möglich, dass es mein Karriereende ist. Aber ich muss mir das erst anschauen.“

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