Kittels Kurzschluss: Dem HSV-Sünder droht mehr als nur ein Spiel Pause
Diese Szene dürfte ihn noch eine ganze Weile verfolgen. 25 Minuten waren im Volkspark gespielt, da machte Sonny Kittel bereits den Abmarsch. Nach einer völlig überflüssigen Attacke gegen Hannovers Genki Haraguchi war für Hamburgs Offensivmann Schluss. Gelb-Rot kurz nach dem 0:1-Rückstand, der später auch das Endergebnis sein sollte. Damit erwies Kittel seinen Kollegen einen Bärendienst.
Was wird sich der 27-Jährige dabei nur gedacht haben? Bereits nach 14 Minuten hatte er nach einem Foul gegen Sei Muroya Gelb gesehen, wenige Minuten später dann das überharte Einsteigen erneut gegen Hannovers Japaner. Da blieb Schiedsrichter Bastian Dankert keine andere Wahl, als Kittel vom Platz zu stellen.
HSV-Trainer Thioune will Kittel nicht allein verantwortlich machen
War Kittel aufgrund der Kritik, die er nach seinem Auftritt in Heidenheim (2:3) einstecken musste, zu frustriert? Daniel Thioune will davon nichts wissen. „Kein Spieler geht mit Frust auf den Platz“, erklärte der Trainer. „Es ist ein Privileg, die Raute auf der Brust zu tragen, da ist man nicht frustriert sondern privilegiert. Oder aber übermotiviert.“ Genau das traf dann wohl auf Kittel zu. Dennoch stellte Thioune klar: „Es wäre mir zu einfach, jetzt alles darauf zu reduzieren. Sonny hat sicher einen Fehler gemacht. Aber wir hatten 65 Minuten Zeit, zu egalisieren.“ Nur eben unter deutlich schweren Voraussetzungen.
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Kittel wird dem HSV nach seinem Platzverweis am kommenden Samstag in Darmstadt fehlen. Nicht auszuschließen aber, dass Thioune seinem Sünder eine noch längere Denkpause verordnet. „Ich habe jetzt noch nicht mit ihm gesprochen“, so der Trainer nach der Partie. Dieses Gespräch wird folgen. Ganz sicher.