• Knackiger Dreikampf: Simon Makienok (l.) und Lukas Daschner gegen HSV-Profi Amadou Onana. Moritz Heyer beobachtet die Szene aus sicherer Entfernung.
  • Foto: WITTERS

Kommentar: Dieses Hamburger Derby hat viele Gewinner

Es war ein Jammer, dass nur 1000 Menschen im Volksparkstadion Zeuge des besten Hamburger Zweitliga-Derbys geworden sind. Der HSV unterstrich bei dem 2:2 nicht nur, dass man mit Simon Terodde den mit Abstand besten Zweitliga-Stürmer in seinen Reihen hat, sondern auch, dass man mental so gefestigt ist, dass zumindest mittelfristig keinerlei Sorgen angebracht sind. Als Gewinner des Derbys darf sich aber vor allem der FC St. Pauli fühlen.

Nicht nur, weil man den Titel des Stadtmeisters nicht abgeben muss, sondern vor allem, weil die Mannschaft von Trainer Timo Schultz so mutig und ballsicher wie noch nie in einem Derby auftrat und sich so den Punkt (aber auch nicht mehr) absolut verdiente. Wenn St. Pauli es schafft, auf dieser Leistung aufzubauen, gehört der Kiezklub ins obere Drittel der Tabelle. Angesichts des vermeintlich machbaren anstehenden Programms sind Warnungen allerdings verständlich.

Einen Verlierer des Derbys hat es nicht gegeben

St. Pauli hat sich in der jüngeren Vergangenheit nur allzu oft der Spielstärke des Gegners angepasst. Gegen den HSV war das ein Erfolg, gegen Karlsruhe wäre es ein Rückschritt.

Für beide Vereine aber gilt: Anzeichen, dass die Klubs auch nach diesem Derby in ein Leistungsloch fallen, sind aktuell nicht erkennbar. Einen sportlichen Verlierer dieses Derbys hat es nicht gegeben. Trauern durften daher nur diejenigen, die in normalen Zeiten bei diesem Fußballfest im Stadion dabei gewesen wären. 

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