Kommentar zum HSV: Der Trainerwechsel ist konsequent und nachvollziehbar
Es ist nicht leicht, dem HSV Komplimente auszusprechen. Gerade in diesen Tagen, in denen der Verein als Lachnummer wahrgenommen wird. Dass der Klub es aber dennoch hinbekommt, einen Trainerwechsel – den 25. in diesem Jahrtausend – geräuschlos und respektvoll über die Bühne zu bringen, darf durchaus anerkannt werden.
Sportvorstand Jonas Boldt und Dieter Hecking haben nicht erst nach Ablauf des Trainervertrages einsehen müssen, dass ihre gemeinsamen Vorstellungen über die künftige Ausrichtung des HSV nicht zueinanderpassen. Der Verein ist zu dramatischen finanziellen Einschnitten gezwungen, wird darauf bauen müssen, junge Spieler zu entwickeln, und wohl einen Trainer holen, der in seiner Vita auf weniger Erfolge als Hecking verweisen kann, ergo auch preisgünstiger zu haben ist. Die Trennung ist aus diesen Gründen konsequent und nachvollziehbar.
HSV-Trainersuche: Ein Kandidat, der Erfolg garantiert, wird nicht zu bekommen sein
Die bevorstehende Entscheidung für einen Neuen ist aber zwangsläufig mit einem Risiko verbunden. In der Kategorie, in der der HSV suchen muss, wird kaum ein Trainerkandidat zu finden sein, der den Erfolg garantieren kann. Und ob das Umfeld die Geduld aufbringt, um Heckings Nachfolger mehr als nur einen Rückschlag zu verzeihen, darf mit Spannung erwartet werden.
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Jonas Boldt wird sich an den Entscheidungen messen lassen müssen
Auch für Jonas Boldt ist die anstehende Entscheidung die nächste große Bewährungsprobe. Der HSV-Boss hat in dieser Saison Stärke bewiesen, als er den Machtkampf mit Bernd Hoffmann gewann. Bei der Auswahl des Trainers, der Zusammenstellung des Kaders und der Akquise dringend benötigter Geldquellen wird der 38-Jährige nun aber weiter punkten müssen, um Argumente für eine Verlängerung seines im Sommer 2021 auslaufenden Vertrages zu liefern.