• Für Manni Breuckmann ist die Kommerzialisierung des Fußballs überhaupt nicht zum Lachen.
  • Foto: imago images/Reichwein

Kult-Reporter Breuckmann: RB Leipzig ist „eine reine Werbemaßnahme für ein Kaltgetränk“

Die etwas älteren Fußballfans dürften ihn noch aus dem Radio kennen, die jüngere Generation gleichzeitig aus dem Fußball-Gaming-Spiel „FIFA“. Inzwischen ist der „Fußballromantiker“ Manni Breuckmann im Ruhestand, was ihn allerdings nicht davon abhält, kräftig gegen RB Leipzig auszuteilen – und auch zu Schalke 04 und dem HSV hat er was zu sagen.

Im Podcast „Die NDR 2-Bundesligashow“ hielt der ehemalige Radiomoderator kein Blatt vor den Mund, als er nach seinem bevorzugten Kandidaten für die Meisterschaft in der Bundesliga gefragt wurde: Wieder der FC Bayern oder mit RB Leipzig lieber mal ein wenig Abwechslung?

Kult-Moderator Manni Breuckmann teilt heftig gegen RB Leipzig aus

Breuckmanns Antwort fiel heftig aus: „Ich weiß, dass ich mittlerweile in einer absoluten Minderheitenposition bin, weil sich das abgeschliffen hat, weil die Macht der Gewohnheit auch eingetreten ist und weil Leipzig auch nachgewiesenerweise ganz gute Arbeit in dem sogenannten Verein abliefert“, setzte der 69-Jährige noch gemächlich an, um dann zum ganz großen RB-Angriff auszuholen: „Trotzdem ist diese Konstruktion eine reine Werbemaßnahme für ein Kaltgetränk und sonst nix.“

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Deftige Worte in Richtung Leipzig, die in den Augen von Breuckmann für eine dramatische Entwicklung des Fußballs mitverantwortlich sind:  „Da ist im Rahmen der Kommerzialisierung das Rad noch einmal ein Stück weitergedreht. Aber wie das Leben so spielt: Die sind jetzt fester Bestandteil der Fußball-Bundesliga, ernsthaft diskutieren kann man darüber nicht mehr, ich hab aber nach wie vor Vorbehalte.“

Breuckmann kritisiert die Kommerzialisierung des Fußballs

Breuckmann, der den Fußball kennt und liebt – er war bis 2008 auch in der Bundesliga-Konferenz der ARD zu hören – vermisst die Traditionsvereine in der obersten deutschen Spielklasse. Nicht verwunderlich also, dass die im Jahr 2009 gegründeten und von Red Bull gesponserten „Roten Bullen“ ihr Fett wegbekommen.

Klubs wie der HSV oder St. Pauli gehören für den 69-Jährigen dagegen in die Erste Liga. Einerseits trauert er den alten Zeiten nach, aber andererseits hat er auch zu diesen Traditionsvereinen nicht nur Positives zu sagen.

Breuckmann wünscht sich HSV zurück in Erster Liga

Zwar sei für ihn klar, dass der HSV zurück ins Oberhaus gehöre. In der jetzigen Verfassung stellt Breuckmann allerdings infrage, ob der Aufstieg des Elbklubs im dritten Anlauf tatsächlich gelingen kann. „Der HSV ist im Augenblick nicht so in bestechender Form. Das könnte ein böses Erwachen geben“, sagte Breuckmann im NDR 2-Podcast.

In Bezug auf seinen Herzensverein Schalke 04 ist der Ruheständler gar noch verzweifelter. Die Entwicklung in Gelsenkirchen mache ihn traurig, er befürchtet den großen Absturz schon seit Längerem: „Seit zwei Jahren schon. Diese Dimensionen des Trümmerfelds hatte ich mir aber nicht vorstellen können. Es sind viele falsche personelle Entscheidungen getroffen worden in einem unruhigen Umfeld.“

Ex-Radiomoderator befürchtet Schalke-Abstieg

Abwarten, wann HSV und Schalke bald wieder zusammen in der der Ersten Liga spielen werden. Während der HSV verbittert um den Aufstieg kämpft, bahnt sich der S04-Abstieg schon seit einigen Wochen an. Womöglich finden sie sich nächstes Jahr sogar beide im Unterhaus wieder. Für Kommerz-Kritiker Breuckmann wäre das wohl das schlimmste Szenario.

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