Kim Koschmieder und Jan-Philipp Kalla beim Interview
  • Kim Koschmieder, Trainerin der Regionalliga-Mannschaft des FC St. Pauli, wurde vom HFV als Trainerin des Jahres geehrt.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

Strahlende Gesichter beim FC St. Pauli: Das sind Hamburgs Fußballer des Jahres

Annie Kingman und Moritz Niemann sind Hamburgs Fußballer des Jahres. St. Paulis offensive Mittelfeldspielerin und Norderstedts Sechser wurden auf dem HFV-Jahresempfang geehrt.

Niemann bedankte sich zunächst bei seinen Mitspielern vom USC Paloma, die er im Sommer allerdings verlassen hatte. Der 28-Jährige kickt mittlerweile bei Eintracht Norderstedt in der Regionalliga und ist auf Anhieb zum Stammspieler geworden. „Das zeigt, dass man es auch mit Ende Zwanzig noch schaffen kann”, freute sich Niemann: „Der Zug ist nie abgefahren.” Die langjährige Kiezkickerin Kingman wiederum sagte: „Ich stehe hier als Vertretung des Teams, denn es macht keinen Spaß, alleine zu spielen.” Die 28-Jährige setzte sich unter anderem gegen Larissa Mühlhaus durch, die im Sommer vom HSV zu Bundesligist Werder Bremen wechselte.

HFV vergibt Trainer-Preise an St. Pauli und USC Paloma

Die Trainer-Preise gingen an Kim Koschmieder, die St. Paulis Regionalliga-Kickerinnen coacht, und Marius Nitsch vom USC Paloma, der mit den Barmbeker „Tauben” das Hamburger Pokalfinale erreichte. Der ehemalige Profitrainer Andreas Bergmann (St. Pauli, Hannover), der mit Altona 93 Hamburger Meister wurde, hatte vorab auf seine Nominierung verzichtet.


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Schiedsrichterin des Jahres wurde Cemre Aysan vom FC Süderelbe, die das Pfeifen als „unfassbar tolle Tätiglkeit” bezeichnete: „Du lernst Fußball ganz anders kennen.” „Wir lieben den Sport und stehen für Fairness”, erklärte Furkan Vardar von Rot-Weiß Wilhelmsburg, der den Schiedsrichter-Preis gewann: „Wenn man miteinander kommuniziert und auch Fehler zugeben kann, ist das der richtige Weg.” Spieler, Trainer und Schiedsrichter waren von rund 8000 Online-Abstimmenden gekürt, zahlreiche andere Preise wurden von Jurys vergeben.

Jugendspielerin des Jahres wurde HSV-Nachwuchsstürmerin Almudena Sierra. Als Jugendspieler wurden die Hamburger U17-Weltmeister Bilal Yalcinkaya vom HSV und Eric da Silva Moreira gewählt, der im Sommer vom FC St. Pauli zu Nottingham Forest in die Premier League wechselte. St. Paulis Nachwuchstrainerin Lia-Sophie Kröpsch wurde ebenso ausgezeichnet wie ihr Pendant Dennis Gusmann von Eintracht Norderstedt.

St. Pauli-Torhüterin für Fairplay-Geste geehrt

Für die Fairplay-Geste des Jahres wurde St. Pauli-Torhüterin Helen Blatz geehrt, die gegenüber dem Schiedsrichter zugab, dass ein von ihr gefangener Ball schon hinter der Linie gewesen war. Fairster Verein wurde Grün-Weiß Eimsbüttel, der HFC Falke erhielt den Integrationspreis. Für seinen Frauen- und Mädchenfußball wurde der SC Victoria ausgezeichnet, der viel mit gemischten Teams arbeitet. Im Bereich Jugendfußball gewann der Walddörfer SV.

HFV-Präsident Christian Okun bemängelte in seiner Eröffnungsrede, dass mittlerweile bis zu 5500 Kinder und Jugendliche bei Vereinen auf Wartelisten stünden. „Wir brauchen mehr ehrenamtliche Betreuer, aber auch eine bessere Infrastruktur”, sagte Okun und schlug ein „privilegiertes Bauen” von Sportplätzen vor. Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein kündigte an, die Möglichkeit der Flächenbereitstellung zu prüfen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf blickte auf den Sommer zurück und erklärte mit Verweis auf steigende Mitgliederzahlen: „Der Amateurfußball wird von der Europameisterschaft in Deutschland in vielfältiger Weise profitieren.”

Der MOPO-Bericht über den Wettskandal im deutschen Fußball, von dem auch Partien in Hamburg betroffen sind, spielte bei der Veranstaltung im Hotel Elysée nur in Tischgesprächen eine Rolle. Die Amtsträger gingen in ihren Reden nicht darauf ein – wohl auch, weil die Ermittlungen des Deutschen Fußball Bundes (DFB) und verschiedener Staatsanwaltschaften erst am Anfang stehen.

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