„Mea culpa!“: BVB: Watzke entschuldigt sich für Peinlich-Auftritt in der Sportschau
Dortmund/Köln –
Nach seinem umstrittenen Auftritt in der „Sportschau“ vor zwei Wochen ist BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (60) nun deutlich zurückgerudert. Wenig empathisch hatte sich der Geschäftsführer der Dortmunder Borussia hinsichtlich seiner Bereitschaft geäußert, Bundesliga-Vereinen in Finanznot auszuhelfen.
Bei dem gemeinsamen Auftritt mit Nordrhein-Westfahlens Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) zu den Folgen der Coronavirus-Pandemie hatte Watzke Unterstützung für kleinere Klubs abgelehnt.
Hans-Joachim Watzke: Wir können schwache Bundesligisten nicht belohnen
Die Begründung damals: „Ehrlicherweise sind wir auch Konkurrenten. Und da muss man das sehr genau miteinander austarieren, was noch Wettbewerb ist und was kein Wettbewerb mehr ist.“
Sein Verein sei nicht dazu verpflichtet, Liga-Rivalen unter die Arme zu greifen, wenn diese schlechter gewirtschaftet hätten, denn „Am Ende können nicht die Klubs, die ein bisschen Polster angesetzt haben in den vergangenen Jahren, dann im Prinzip die Klubs, die das wiederum nicht gemacht haben, dafür auch noch belohnen.“
Hans-Joachim Watzke: Borussia Dortmund ist „natürlich solidarisch“
Watzke hatte für seine Äußerungen am 15. März viel Kritik einstecken müssen. Und die ist offenbar angekommen. Der Borussia-Boss scheint seinen scharfen Kommentar nun zu bereuen. In der Bild am Sonntag relativierte „Aki“ Watzke deshalb nun seine Aussagen, ohne sie ganz zurückzunehmen. Entscheidend sei für ihn demnach „letztlich nicht, wie freundlich man etwas sagt, sondern ob es inhaltlich richtig ist.“
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„Wir können nicht unter den Tisch fallen lassen, dass die Bundesliga-Vereine auch Wettbewerber sind und bleiben. Und trotzdem sind wir natürlich solidarisch, wenn jemand unverschuldet in eine Schieflage geraten ist. Das schließt sich nicht aus“, sagte Watzke nun.
Hans-Joachim Watzke entschuldigt sich für Ausdrucksweise
Und zeigte mit etwas zeitlicher Verzögerung nun auch Selbstkritik:. „Ich habe mir diese Sendung noch einmal genau angesehen und muss sagen, dass jeder Satz, den ich gesagt habe, inhaltlich korrekt war. Ich hätte es allerdings freundlicher und empathischer ausdrücken können. Mea culpa!“
Auch Watzke hat in Zeiten der Corona-Pandemie seinen Blick aus der Scheinwelt des Fußballs zurück in die Realität offenbar wiedergefunden: „Für mich sind momentan nicht diejenigen die Helden, die jetzt auf Gehälter verzichten wie beim BVB, sondern die, die in den Krankenhäusern, Gesundheitsämtern oder in den Supermärkten malochen, um die Versorgung der Menschen zu sichern. Die Probleme, die der Fußball hat, relativeren sich ehrlicherweise sehr vor dem Hintergrund, was andere seit Wochen für unsere Gesellschaft leisten.“ (dpa/bl/ars)